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DROGENBERICHT

Erschreckend: Ab diesem Alter steigt die Drogensucht!

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Die Ursache für den Anstieg des Drogenkonsums in der Covid-Pandemie ist (noch) nicht eindeutig geklärt. (FOTO: iStock/Ralf Geithe)

Eine aktuelle Studie des Drogenberichts für Österreich zeigt beunruhigende Ergebnisse: Die Suchtgefahr bei Alkohol, Nikotin und harten Drogen explodiert vor allem bei Menschen ab dem Alter von 35 Jahren. Doch nicht nur das, die Covid-Pandemie hat das Problem noch weiter verstärkt. Doch warum ist das so? Ein Grund könnte sein, dass die Jugend von heute offenbar klüger ist als die Generation davor.

Der österreichische Drogenbericht, der im Auftrag des Gesundheitsministeriums erstellt wird und dieses Jahr insgesamt 252 Seiten umfasst, analysiert Jahr für Jahr die Suchtproblematik bis ins kleinste Detail. Eine Entwicklung, die sich in den letzten Jahren abgezeichnet hat, ist nun endgültig bestätigt: Personen im Alter von 35 Jahren und älter haben ein zunehmendes Problem mit harten Drogen. Dies ist ein unbestreitbares Faktum.

„Es zeigt sich eine deutliche ,Alterung‘ der Personengruppe mit risikoreichem Opioidkonsum“. Die Zahlen belegen auch, dass die jüngere Generation tatsächlich bewusster und vorsichtiger im Umgang mit Drogen ist. Sie haben ähnlich viele Ersterfahrungen wie ihre Eltern, aber sind seltener bereit, risikoreiches Verhalten beim Konsum von illegalen oder legalen Drogen an den Tag zu legen. Allerdings könnte es in den kommenden Jahren ein Problem geben, da der Drogenkonsum der Jungen sehr verzweigt und unüberschaubar wird. Im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen der illegale Drogenkonsum auf eine Handvoll bekannter Substanzen beschränkt war, gibt es jetzt eine verworrene Vielzahl von Designerdrogen, Medikamenten, legalen Substanzen und Kombinationen davon.

Das Bild vom jungen Drogentoten, wie es etwa im Buch „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ gezeichnet wird, ist längst überholt. Der Tod durch Überdosierung war in den 1990er Jahren das letzte Mal ein Jugendproblem. Um die Jahrtausendwende lag das Durchschnittsalter der Drogentoten bei 25 Jahren, während es heute bei 35 Jahren liegt.

Anstieg nach Corona

Die Ursache für den Anstieg des Drogenkonsums in der Covid-Pandemie ist (noch) nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, dass dies zum Teil auf die psychische Belastung durch die Pandemie zurückzuführen ist. Zum anderen könnte auch der Wegfall öffentlicher Kontrollinstanzen und Hilfsprogramme während der Lockdowns sowie der allgemeine Rückzug ins Private eine Rolle spielen.

Trotz des Anstiegs im Konsum von harten Drogen bleibt Alkohol und Nikotin die „verheerendsten Drogen“ für die Gesamtbevölkerung. In Österreich rauchen täglich 18 Prozent der Bevölkerung, im Vergleich zum EU-Schnitt von 15 Prozent. Während bei Männern ein Rückgang des Rauchens zu verzeichnen ist, rauchen immer mehr Frauen. Bei den Jüngeren erfreuen sich Verdampfer und ähnliche Geräte wachsender Beliebtheit, wie die Verkaufszahlen der letzten Jahre zeigen. Insgesamt ist Rauchen – einschließlich Passivrauchen – für jeden sechsten Todesfall in Österreich verantwortlich.

Alkohol – größtes Drogenproblem

Der österreichische Drogenbericht verzeichnet positive Entwicklungen im Kampf gegen Alkoholsucht mit rückläufigen Zahlen seit 30 Jahren. Trotz der Pandemie gab es keinen Anstieg der Alkoholabhängigkeit. Jedoch bleibt Alkoholsucht weiterhin das größte Drogenproblem in Österreich, da 15 Prozent der Bevölkerung in einem gefährlichen Ausmaß trinken. Die statistischen Brennpunkte der Alkoholsucht sind Männer um die 50 Jahre.

Im Gegensatz dazu sind die meisten Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren in Bezug auf ihren Alkoholkonsum verantwortungsbewusst und sorgenfrei, da nur etwa drei bis sechs Prozent von ihnen problematischen Konsum aufweisen.