Mobbing der Lehrerin der Technischen Lehranstalt in Trstenik (Serbien) vom 9. November schockierte die Region und brachte alle zum Staunen, was für eine Generation der Kinder das ist, die eigentlich unsere Zukunft sind.
Zur Erinnerung: Die Lehrerin wurde von Schülern gemobbt. Mitten im Unterricht zog ein Schüler ihren Stuhl weg, sodass sie gefallen ist. Die Schüler lachten und filmten die ganze Szene.
Die Lehrerin meldete sich nun zum ersten Mal nach allem, was passiert war, und wies auf Folgendes hin:
„Es ist eine Woche her, ich kann es immer noch nicht fassen. Als erstes musste die Verwaltungsarbeit erledigt werden, jetzt fangen die Schmerzen an, sie rufen mich von verschiedenen Fernsehsendern an. Es ist schwer für mich, schwieriger als zur Arbeit zu gehen. Dazu bin ich nicht bereit“, sagte sie den serbischen Medien.
Wie sie erklärte, „ist sie immer noch müde und verängstigt“. „Das war zu viel für mich. Erst jetzt kenne ich viel mehr Details von diesem Ereignis, denn damals, glauben Sie mir, war ich mir nicht einmal bewusst, was im Unterricht geschehen ist. Erst als ich nach Hause kam und mein Sohn mir das Video zeigte, wurde mir klar, was mit mir passiert war“, erzählte sie dem Medium Nova und fügte hinzu:
„Ich ging zu einem Facharzt. Ich habe alle Untersuchungen, die ich machen konnte, in der Gesundheitseinrichtung in Trstenik gemacht. Für genauere Untersuchungen werde ich in größere Kliniken gehen müssen.“
Užas u Trsteniku, maltretiraju nastavnicu i izmiču joj stolicu. pic.twitter.com/zLKDe2KXuB
— krunskisvedok (@noviput) November 16, 2022
Auf die Frage, warum sie den Unterricht nicht sofort beendete und alles meldete, was ihr passiert ist, sagte die Lehrerin, dass sie auf den Unterrichtsschluss gewartet habe.
„Ich habe mich geschämt für das, was ich erlebt habe. Ich bin nach Hause gekommen, um zu sehen, wie es mir geht. Um mich zusammenzureißen. Mein Sohn war im Klassenzimmer auf der anderen Straßenseite. Er bemerkte es auch nicht. Aber bald sah er das Video und rannte nach Hause. Er war wütend“, erinnerte sich die Lehrerin.
Wie sie sagte, ging sie auf Drängen ihres Sohnes sofort in die Notaufnahme des Gesundheitszentrums in Trstenik. Glücklicherweise hatte sie nur leichte Verletzungen, aber die seelischen seien viel schmerzhafter.
In der Englischklasse waren nur sieben Schüler im Klassenzimmer, weil die Klasse nicht mehr als elf Schüler hat. Deshalb schien es, wie diese Lehrerin erzählte, als ob das Klassenzimmer leer wäre.
Die Lehrerin wunderte sich, denn so etwas ist vorher mit diesen Schülern noch nie passiert.
„Bei einem von den Schülern sind die familiären Verhältnisse nicht gut. Er hat Geschwister und die Sorge um diese Kinder ist nicht gerade die Beste. Ich wusste das und ich habe ihn deswegen beschützt. Und Sie sehen, wie er mir dankt. Der Schüler, der mir den Stuhl weggezogen hat, ist noch minderjährig, er ist 17 Jahre alt. Ich weiß nicht, wie es enden wird. Es ist auch schon vorgekommen, dass wir die Ausweisung eines problematischen Schülers fordern und ihn dann nach Beschwerden vom Bildungsministerium wieder in die Schule aufnehmen sollen. Solche sollten in eine Justizvollzugsanstalt“, sagte die Lehrerin, immer noch sichtlich erschüttert von allem, was ihr widerfahren ist.
Wie sie erklärte, hat sie in den vielen Jahren als Englischlehrerin zahlreiche Kinder unterrichtet. Sie sagte, dass sie die meiste Unterstützung von ihren Eltern erhalten habe, jedoch auch von Kollegen: „Ich habe bestimmte Kollegen getroffen oder mit ihnen gesprochen. Aber es gibt auch diejenigen, die sich nicht gemeldet haben.“
Von der Unterstützung ihrer Kollegen sei sie gerührt, aber auch von Bekannten.
„Kollegen der Grundschule Sveti Sava aus Medvedja, vom Gymnasium und von der Musikschule gaben eine öffentliche Proklamation heraus, in der sie die Gewalt verurteilten und mich unterstützten. Es bedeutet mir viel. Als ich sah, dass der gesamte Lehrrat vereint war, war ich zu Tränen gerührt. Danach haben mich alle angerufen, die Leute, mit denen ich gearbeitet habe und meine Bekannten. Eine Frau kam auf mich zu und sagte: ‚Ich habe alles gesehen, ich muss dich umarmen‘“, sagte die Lehrerin.
Das Disziplinarverfahren gegen den gewaltbereiten Schüler läuft, der Fall wird aber auch vor Gericht landen.
„Es wird nicht nur ein Disziplinarverfahren sein, sondern auch ein Verfahren vor Gericht. Ich weiß das, weil ich beim Innenministerium meine Aussage abgegeben habe. Der Polizist, der meine Aussage in der Notaufnahme aufgenommen hat, hat sie der Oberstaatsanwaltschaft in Krusevac übergeben“, bestätigte sie.
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