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Rivalität

Fanschal-Raub: Fußball-Anhänger vor Gericht

Einer Frau wurden gewaltsam Fan-Artikel abgenommen.
FOTO: EPA-EFE/PETER POWEL/iStock/Paul Gorvett

Ein erbitterter Fan-Streit eskaliert: Ein Austria-Salzburg-Anhänger soll eine Red-Bull-Supporterin bedroht haben. Der Gerichtssaal wird zum Schauplatz eines Dramas.

In einem brisanten Fall, der die langjährige Rivalität zwischen Austria Salzburg und Red Bull Salzburg ins Rampenlicht rückt, wird sich das Landesgericht am Dienstag mit einem mutmaßlichen Raubvorfall befassen. Der Angeklagte, ein 35-jähriger Einheimischer und Anhänger von Austria Salzburg, steht im Verdacht, eine Anhängerin von Red Bull mit Drohungen dazu gezwungen zu haben, ihren Fanschal und ihr Trikot herauszugeben.

Der finanzielle Wert der gestohlenen Fanartikel – ein Schal für etwa zehn Euro und ein T-Shirt für rund 50 Euro – spielt in diesem Verfahren eine untergeordnete Rolle. Vielmehr steht der Ablauf der Auseinandersetzung im Fokus. Nach den Spielen beider Vereine im vergangenen November eskalierte die Situation: Der Beschuldigte geriet zunächst in einen Streit mit dem Ehemann der späteren Geschädigten. Als die Frau, die den ehemaligen Meister Red Bull unterstützt, hinzukam, wurde sie gezwungen, ihre Fankleidung abzulegen. Eine weitere Frau wurde in der Auseinandersetzung geschlagen.

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Rechtliche Konsequenzen

Die rechtlichen Konsequenzen dieses Vorfalls könnten erheblich sein. Selbst bei Raub ohne den Einsatz erheblicher Gewalt und bei Gegenständen von geringem Wert droht eine Strafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren Haft, was verdeutlicht, dass der Fall vor Gericht ernst genommen wird.

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Tiefe Fan-Rivalität

Diese Konfrontation ist ein weiterer Ausdruck der tiefen Spannungen zwischen den beiden Fanlagern. Seit der Übernahme der ehemaligen Salzburger Austria durch Dietrich Mateschitz und deren Umwandlung in Red Bull vor zwei Jahrzehnten, sind viele der treuen Anhänger der violett-weißen Vereinsfarben unzufrieden. Konflikte und Provokationen zwischen den Anhängern beider Vereine sind seither keine Seltenheit.