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Wm Desaster

Granit Xhakas Provokation gegen Serbien – Schweiz siegt (FOTO)

FOTO: EPA-EFE/RonaldWittek

Die Schweiz schaffte es dank eines dramatischen Sieges gegen Serbien das Achtelfinale zu erreichen. Mit einer vulgären Geste provozierte Granit Xhaka die serbische Bank und verteidigt sich.

In einem irren Fight hat sich die Schweiz als letzte Mannschaft für das WM-Achtelfinale qualifiziert.

Die Eidgenossen, bei denen BVB-Keeper Gregor Kobel für den erkrankten Yann Sommer eintrat, feierten im letzten Gruppenspiel gegen Serbien ein 3:2 und verhinderten damit, dass die Elf vom Balkan noch an ihnen vorbeizog.

Im Parallelspiel verlor das schon zuvor qualifizierte Brasilien 0:1 gegen Kamerun, das trotz des Sieges aus der WM ausschied.

Vor dem Wechsel fielen in einem Duell mit offenem Visier bereits vier Treffer. Ex-Bayern-Star Xerdan Shaqiri brachte die Schweizer in der 20. Minute mit einem abgefälschten Schuss in Führung.

Vier Tore vor Halbzeit

Dann drehte Serbien binnen neun Minuten den Spieß um. Aleksandar Mitrovic (26.) und Dusan Vlahovic (35.) sorgten für Jubel unter den serbischen Fans.

Der frühere Gladbacher Breel Embolo war dann kurz vor der Halbzeitpause dann zur Stelle und staubte zum 2:2 ab. 

Nach dem Seitenwechsel ging es sofort weiter – Remo Freuler schaffte in der 48. Minute eine herrliche Ballstafette zur erneuten Führung für die Elf von Trainer Murat Yakin.

Xhakas geschmacklose Geste

Die bereits im Vorfeld aufgeladene Atmosphäre erlebte ihren hitzigen Höhepunkt, als Schweiz-Kapitän Granit Xhaka mit einer vulgären Geste in Richtung serbischer Ersatzbank heftige Reaktionen auslöste.

Der Arsenal-Star griff sich in den Schritt, daraufhin stürmten einige serbische Ersatzspieler aufs Feld und wollten Xhaka an die Gurgel. Schiedsrichter Fernando Rapallini löste die Unruhe auf und verpasste Predrag Rajkovic die Gelbe Karte.

Mit seinem Jubel wollte er im Jashari-Trikot nach eigener Aussage nur ein freundschaftliches Statement setzen. „Das hatte überhaupt keinen politischen Hintergrund“, beteuerte der Mittelfeldspieler.

Vor den Schweizer Fans feierte Xhaka nach Spielende und zog sich ein herumgedrehtes Trikot seines Teamkollegen Ardon Jashari über. Gut lesbar prangte der Nachname des 20-Jährigen, der in Katar seine erste WM spielt, auf Xhakas Brust.

„Er ist ein Junge, den ich sehr schätze. Wir sind tagtäglich zusammen, verbringen sehr viel Zeit. Er möchte viele Tipps von mir holen. Ich habe ihm gesagt, falls ich ein Tor schieße, ziehe ich sein Trikot nach dem Spiel an. Das habe ich für ihn gemacht“, erklärte Xhaka.

„Ich habe gedacht, dass er gereift ist“, sagte Per Mertesacker, der 2016 noch eine Spielzeit zusammen mit Xhaka gespielt hatte, im ZDF. „Aber das sind provokative Gesten und die haben dazu geführt, dass es zu einer Massenkarambolage kam.“

Mertesacker rechnet sogar mit einer möglichen Sperre für den Mittelfeldstar. „Das wird womöglich noch bestraft, wenn sich der Kontrollausschuss das anschaut und der Schiedsrichter es nicht gesehen hat.“

„Man bekommt es aus Xhaka nicht mehr raus“

„Man bekommt es aus Xhaka nicht mehr raus“, sagte sein ehemaliger Gladbach-Kollege Christoph Kramer. „Aber das ist auch völlig okay, weil er nur durch diesen Charakter zu dem Spieler geworden ist, der er ist. Ich finde solche Szenen schade, aber es gehört zu Granit Xhaka.“

Mit zunehmender Spielzeit war Serbien klar, dass seine Felle davonschwimmen und der nötige Sieg nicht mehr eintreffen wird.

Es kam zu einer weiteren Rudelbildung kurz vor Abpfiff, nach der dann auch Xhaka die Gelbe Karte sah. Insgesamt zückte der Referee elf Gelbe Karten – ein WM-Spiel mit den meisten Verwarnungen seit dem WM-Finale 2010 zwischen Spanien und den Niederlanden (1:0/12 Gelbe Karte).

Im Achtelfinale treffen die Schweizer auf Portugal, während es Brasilien mit Südkorea zu tun haben wird.