Mit nur 29 Jahren geht die Dänin Sofi Juel-Anderson einen beeindruckend innovativen Weg, der sowohl ihre persönlichen Finanzen als auch die globale Lebensmittelverschwendung angeht. Ihr jährlicher Ausgabenplan für Lebensmittel beläuft sich auf bemerkenswerte 80 Euro – eine kaum fassbare Summe, sogar für die bescheidensten Lebenserhaltungskosten. Ihr Geheimnis? Sie sucht in den Abfallbehältern von Supermärkten nach Essbarem.
Sofi begann vor drei Jahren in Aarhus, ihrer Heimatstadt in Dänemark, eine unkonventionelle Sparstrategie zu nutzen und hat seither beachtliche Geldsummen zurückgelegt. „Für mich fühlt es sich wie eine Rettungsmission an. Es ist schrecklich zu sehen, wie viel gutes Essen verschwendet wird, während Supermärkte wissen, dass einige Menschen hungern“, offenbart Sofi, was sie antreibt. Sie dokumentiert ihre „Funde“ auch auf Social Media.
Im Jahr 2019 übersiedelte sie nach Sydney, Australien. „Als ich noch in Dänemark war, wusste ich, dass Menschen auf diese Weise vorgehen, wenn auch nicht im Detail. Als ich nach Sydney zog, schickte meine Schwester mir Bilder von ‚Schätzen‘, die sie in den Mülltonnen gefunden hatte“, erzählt Sofi. Inspiriert von ihrer Schwester begann auch sie, Supermarkt-Abfälle zu durchwühlen und stieß auf ein enormes Sparpotenzial.
„Die Supermärkte werfen ganze Kisten mit Lebensmitteln weg, nur weil eine einzige Dose beschädigt ist. Oft handelt es sich um Nahrungsmittel, deren Haltbarkeitsdatum gerade einmal einen Tag überschritten ist“, beschreibt Sofi. Erst nachdem sie ihren Freunden die Bilder zeigte, konnten diese ihren ungewöhnlichen Enthusiasmus verstehen und unterstützen. „Erst als ich ihnen die Bilder schickte, haben sie verstanden, dass es das gleiche Essen ist, das auch in den Supermarktregalen steht“, fügt sie hinzu.
Inzwischen verirrt sich Sofi nur noch selten in einen Supermarkt. „Letztens habe ich Salz gekauft. Ich habe mich im Supermarkt verlaufen, weil es sonst so lange nicht mehr drinnen war. Ich koche mit allem, was ich aus den Containern finde, sonst macht es keinen Sinn. Die Rezepte, die dabei herauskommen, stehen in keinem Kochbuch“, berichtet sie lächelnd.
Dank ihrer ungewöhnlichen Lebensweise konnte Sofi ihre Arbeitswoche auf vier Tage reduzieren. „Ja, das stimmt. Wobei ich an einem dieser vier Tage nur vier Stunden arbeite. Das hat mir nicht nur finanzielle, sondern auch persönliche Freiheit ermöglicht“, erzählt sie abschließend.
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