Radojka Petrovic aus Montenegro, im fortgeschrittenen Alter, steht den Widrigkeiten von Alter und Krankheit gegenüber. Doch ihr tiefstes Verlangen ist nicht materieller Natur, sondern ein seelisches: Sie wünscht sich den Kontakt zu ihren Kindern zurück, die sich von ihr distanziert haben.
In Montenegro, einem Land, das für seine starke Familientradition bekannt ist, gibt es eine dunkle Seite. Das Familienrecht besagt, dass Kinder verpflichtet sind, ihre Eltern zu unterstützen. Doch die Realität sieht oft anders aus, wie das Beispiel von Radojka Petrovic zeigt.
Radojka Petrovic hat nur einen Wunsch: „Zumindest diesen Telefonanruf und ein Treffen, um zu reden. Mehr verlange ich nicht“, sagt sie. Sie lebt bei ihrer Schwester, ist krank und kann nicht mehr arbeiten.
„Ich gehe in die Stadt und bettle in letzter Zeit, weil ich nicht arbeiten kann“, erklärt sie.
Ihre Kinder, für die sie gekämpft hat, haben sie verlassen. „Für einige weiß ich nicht einmal, wo sie sind. Sie wollen sich nicht melden“, sagt Radojka unter Tränen.
Keine Priorität
Die Psychologin Adriana Pejakovic betont die Wichtigkeit der Aufmerksamkeit für ältere Menschen: „Wir sollten aufmerksam sein, denn wir werden alle alt sein. Wir sollten ihnen Aufmerksamkeit, Liebe und Respekt schenken, anstatt nach Dingen im Leben zu jagen.“
Sie glaubt, dass ältere Menschen oft das Gefühl haben, vernachlässigt zu werden, aber es nicht aussprechen, weil sie glauben, dass sie keine Priorität sind.
„Manchmal ist es wichtig, innezuhalten, sich zu erinnern und sie zu fragen, wie es ihnen geht. Sie denken, dass sie uns zur Last fallen“, sagt Pejakovic.
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