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KOSMO-Umfrage: Beschneidung als religiöses Ritual – veraltet oder nicht?

FOTO: KOSMO

Die Beschneidung ist ein kleiner operativer Eingriff, mit dem die Vorhaut, die die Spitze des Penis bedeckt, entfernt wird. Weltweit ist etwa ein Drittel aller Männer beschnitten. Neben hygienischen und gesundheitlichen Gründen, aus denen die meisten Eltern ihre Söhne beschneiden lassen, bildet die Beschneidung in der muslimischen und jüdischen Welt auch einen Akt der Kultur und Tradition.

Was die Wiener über die Beschneidung denken, ob sie sie noch immer für einen wichtigen Teil der Tradition oder für veraltet halten, hat KOSMO für Sie herausgefunden.

LESEN SIE AUCH: KOSMO-Umfrage – Ist es in Ordnung, die Religion zu wechseln?

  

DISKUTABEL. Die Religion war von jeher ein so sensibles Thema, dass manche sogar meinen, es sei eine der Fragen, über die man niemals diskutieren dürfe. Für die einen ist sie als Bestandteil der Tradition wichtig, für die anderen eine Entscheidung wie jede andere.

 

Mladen Simović (30), Elektriker


Was für eine Frage, hm… Für mich ist die Beschneidung OK, ich glaube, dass das kein veralteter Teil der Tradition ist. Sie wird noch immer vollzogen, zumindest bei den Muslimen vom Balkan. Und dass manche Kinder nicht wählen können, sondern dass das die Eltern für sie entscheiden, das ist die Wahlfreiheit aller Eltern.

Valentina Stokić (45), Buchhalterin


Ich glaube, dass die Beschneidung nicht mehr zur Tradition gehört und dass sie es auch nicht mehr sollte. Sie ist veraltet. Alles ist jetzt modern und zeitgemäß, selbst aus medizinischen Gründen muss man das nicht mehr machen.

Tomas Jović (23), Koch


Was ist das? Das gibt es also noch immer? OK, wenn es das gibt, ist es für mich OK. Aber ich glaube nicht, dass das heute noch gemacht wird, das ist veraltet. Ich glaube, dass das niemand mehr macht. Heutzutage sind alle modern, dies ist das 21. Jahrhundert.

Mudi Medi (23), Drummer


Ich bin beschnitten, aber als das passierte, war ich gerade zwei Monate alt und es war nicht meine Entscheidung. Mein Vater hat mich selbst mit einer Rasierklinge beschnitten, ohne Fachleute, aus religiösen Gründen. Besser hätte er mir im geistigen Sinne etwas gegeben, als dass er mich sozusagen verstümmelt hat.

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