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DOPINGSKANDAL

Kroatischer Fußballspieler wurde wegen Dopings suspendiert

(FOTO: EPA-EFE/FOCKE STRANGMANN)

Der kroatische Verteidiger Mario Vuskovic (21), der für Hamburg spielt, wurde für zwei Jahre gesperrt, weil er Mitte September 2022 positiv auf EPO getestet wurde, teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit.

Ein am 16. September 2022 beim Training durchgeführter Test ergab Spuren von EPO im Urin von Mario Vuskovic, in den Proben A und B. Die zweijährige Haftstrafe gegen Vuskovic tritt rückwirkend am 15. November 2022 in Kraft.

Der Spieler und der Zweitligaklub Hamburger SV hat gegen die DSB-Entscheidung Berufung eingelegt. „Wir haben die Entscheidung des DFB-Sportgerichts zur Kenntnis genommen und nach einem Austausch mit Marios Anwälten sofort Einigkeit darüber erzielt, dass gegen das Urteil Berufung eingelegt wird. Wir werden uns nun in Ruhe mit der Urteilsbegründung auseinandersetzen“, sagte der HSV-Vorstand Jonas Boldt.

„Als Ergebnis des Verfahrens ist das Sportgericht des DFB mit hinreichender Sicherheit davon überzeugt, dass die Analysen der A- und B-Urinproben der Spieler im Labor in Kreisch das Vorhandensein von exogenem Erythropoetin (EPO) zeigen. Es geht um die verbotene sogenannte ‚unspezifische Substanz‘, die einen strafbaren Verstoß gegen die Anti-Doping-Bestimmungen des DFB darstellt“, sagte Stephan Oberholz, Präsident des Sportgerichts des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), das die erste Instanz für Dopingfälle im deutschen Fußball ist.

„Der am 16.09.2022 während einer Trainingskontrolle in Kreisch entnommene Urin wurde insgesamt fünfmal mit anerkannten wissenschaftlichen Methoden analysiert, bei der B-Probe unter Aufsicht eines Experten, mit dem der Spieler und HSV sprachen. Alle Analysen eines kleinen, aber deutlich sichtbaren Befundes von exogenem EPO liegen vor. Diese Ergebnisse und die Ergebnisse des Zweitgutachtens von Dr. Yvette Dehnes, Sachverständige des EPA aus Oslo, wurden von dem Gerichtssachverständigen Prof. Dr. Francois Naud aus Québec bestätigt. Daher sind weitere Analysen, die die Verteidigung gefordert hat, aus unserer Sicht nicht mehr erforderlich“, so Oberholz weiter.

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Für ein derartiges gezieltes Vergehen ist in der Regel eine vierjährige Haftstrafe vorgesehen, von der wir bewusst abgewichen sind. Dafür gibt es mehrere Gründe, wie Oberholz erklärte: „Mario Vuskovic ist zum einen als Ersttäter zu behandeln, zum anderen zeigt der Analysebefund nur eine geringe Menge an Epo, so dass nicht von einem strukturierten Doping ausgegangen werden kann… Die Auswirkungen einer langen Sperre würden einen 21 Jahre alten, noch im Entwicklungsprozess befindlichen Berufsfußballspieler und Mannschaftssportler zudem intensiver als einen Einzelsportler treffen, auch in wirtschaftlicher Hinsicht“, begründete Oberholz die Suspendierungsentscheidung.

Das Sportgericht hält daher die Verhängung einer zweijährigen Sperre für angemessen.

Auch die Deutsche Anti-Doping-Agentur (NADA) und die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) können innerhalb einer Woche Berufung einlegen.