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14 FILIALEN SCHLIESSEN

Kündigungswelle bei MediaMarkt und Saturn: 3500 Jobs fallen weg

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

In nächster Zeit sollen bei den beiden Elektronikhändlern rund 3500 der circa 45.000 Vollzeitstellen wegfallen. Die Ketten sollen durch den Stellenabbau effizienter arbeiten. Zudem entschied die Gruppe, 14 defizitäre Märkte zu schließen.

Wie KOSMO berichtete, wird es mit 1. Oktober 2020 in Österreich keine Saturn-Filialen mehr geben. Die Elektronikhandelsketten MediaMarkt und Saturn werden vollständig fusionieren. Der hohe Wettbewerbsdruck von Online-Händlern wie Amazon insbesondere im Zuge der Corona-Pandemie hatte diese Umstrukturierungen notwendig gemacht.

Erst Mitte Juli hatte die Elektronikkette bekannt gegeben, die Marke Saturn, die in Österreich mit 15 Geschäften vertreten ist, einzustampfen. Sie sollte mit dem MediaMarkt-Konzern fusioniert werden und damit die bisher bestehenden 37 Geschäfte auf landesweit 52 Filialen erweitern. Die Unternehmensführung der Konzerne in Österreich erwartete sich von der „Einmarken-Strategie“ nachhaltiger und konkurrenzfähiger gegenüber dem reinen Online-Handel zu werden.

Doch am Mittwoch teilte der Mehrheitseigentümer der beiden Ketten, die Holding Ceconomy, nach einer Sitzung des Aufsichtsrats mit, dass in den kommenden zwei bis drei Jahren rund 3500 Arbeitsplätze, vor allem im europäischen Ausland, gestrichen werden sollen.

Zudem entschied die Gruppe, 14 defizitäre Märkte zu schließen, davon drei in Deutschland. Weitere könnten folgen: Die Zahl der Märkte in Europa könne sich nochmals leicht verringern, hieß es.

Mit dem Umbau erwartet sich Ceconomy Einsparungen von etwas mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr, deren Löwenanteil ab dem Geschäftsjahr 2022/23 wirksam werden soll. In einem ersten Schritt kostet der Stellenabbau aber Geld: Die Kosten für die Umsetzung der Pläne würden sich voraussichtlich auf insgesamt etwa 180 Millionen Euro belaufen. Der Minderheitseigentümer von MediaMarktSaturn, die Familie Kellerhals, unterstütze die Entscheidung für den Umbau, hieß es weiter. Mit ihr hatte es in der Vergangenheit immer wieder Differenzen in strategischen Fragen gegeben.

Ob und wie viele Stellen bei der Österreich-Tochter abgebaut werden, ist noch nicht bekannt. „Die Einführung der neuen Organisationsstruktur erfordert eine Abstimmung mit Arbeitnehmervertretern, dem Country Management und den Angestellten. Diese Verhandlungen werden bald beginnen. Ob und inwieweit Märkte oder Mitarbeiter in Österreich betroffen sein werden, kann daher zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden“, so eine Unternehmenssprecherin am Donnerstag.