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MUSLIME BESTATTEN ORTHODOXEN NACHBARN

Muslime begraben ihren Nachbarn mit orthodoxem Bestattungsritual

Kosmo-Sahrana
(FOTO: YouTube/Printscreen)

Trotz politischer, aber auch religiöser Differenzen und Konflikte gibt es vor allem in kleineren Gemeinden häufig Beispiele dafür, dass Nachbarn nicht auf religiöse und nationale Unterschiede schauen, sondern in erster Linie darauf achten, was für ein Mensch man ist.

Das jüngste Beispiel dessen, worüber bosnische Medien berichten, sind die freundlichen und humanen Handlungen von Muslimen, die nach allen orthodoxen Bräuchen ihren serbischen Nachbarn begraben haben.

Die Hauptakteure dieser Geschichte sind nämlich Menschen islamischer Glaubensbekenntnis aus dem bosnischen Dorf Rastelica in der Gemeinde Hadzici, die ihren serbischen Nachbarn begraben haben, wie es die orthodoxe Kirche vorschreibt. Der serbische Nachbar lebte nämlich allein im Dorf, aber er war ein sehr willkommener Freund und Nachbar, der sich sogar an Beiträgen für den Bau einer örtlichen Moschee beteiligte. Diese Art, mit seinen Nachbarn umzugehen, haben die Muslimen sehr zu schätzen gewusst.

„Es geht nicht darum, wer dein Bruder ist, sondern wer dein Nachbar ist.“

Religionsanalytiker Drasko Djenovic weist darauf hin, dass diese Situationen nicht selten sind.

„Es war schon immer da, und es existiert immer noch bis heute. Wir haben solche Beispiele in der Vojvodina, in Serbien und an anderen Orten. Es ist ein Zeichen der Menschlichkeit. Das meiste davon gibt es in kleineren Umgebungen, die Menschen sind dort nicht entfremdet, es gibt keinen Platz für Politik. Unsere Leute sagen: „Es geht nicht darum, wer dein Bruder ist, sondern wer dein Nachbar ist.“ Sie sind immer da, um zu helfen, also gibt es auch weitere Beispiele, dass sie ihre alleinlebenden Nachbarn begraben haben.“, sagte Djenovic.

Er erklärt diese Art von Solidarität trotz religiöser oder nationaler Unterschiede, indem er die Menschen in kleineren Umgebungen fest aufeinander fixiert hält und sich aufeinander verlassend.

„Das sind die Leute, mit denen sie Kaffee trinken, sich gegenseitig Bayram, Weihnachten gratulieren und keineswegs davon gezeichnet sind, wer welche Religion oder Nationalität ist, weil sie wissen, dass es niemandem etwas Gutes getan hat. Die Tatsache, dass wir verschiedene Glaubensrichtungen sind, spielt keine Rolle, wir sind Nachbarn und wir zählen nicht die Religions- und Nationsblutzellen des anderen, aber wir schauen uns an, wer welche Art von Mensch ist.“, sagte Djenovic abschließend.