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Teuerungsrate

Niedrigste Inflation in Österreich seit Ukraine-Krieg

(FOTO: BKA/Florian Schrötter)
(FOTO: BKA/Florian Schrötter)

Die Herbstblätter fallen und mit ihnen die Teuerungsrate in Österreich. Laut Angaben des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums sank die Inflation im Oktober auf 5,4 Prozent. Ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 6,1 Prozent im September. Dies stellt die niedrigste Teuerungsrate dar, seit Russland im Februar 2022 die Ukraine angriff und die Inflation auf 5,8 Prozent hochschnellte.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) zeigte sich am Dienstag erfreut darüber, dass die Inflation auf 5,4 Prozent gesunken ist. Er sagte: „Die Inflation hat sich seit Jahresbeginn halbiert.“ Laut Nehammer gilt es nun, die Kaufkraft der Bürger zu erhalten und die Menschen zu entlasten. Sein Fokus liegt auf der Bekämpfung der „Inflation in ihrer Härte.“

Ländervergleich

Vergleicht man die Teuerungsrate Österreichs jedoch mit anderen Ländern der Eurozone, so bleibt sie weiterhin hoch. In Deutschland beispielsweise sank die Teuerungsrate von 4,5 Prozent im September auf 3,8 Prozent im Oktober. Dies ist der niedrigste Wert seit August 2021 in unserem Nachbarland.

Preisstabilität

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Euroraum eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Dieses Niveau wird von den Währungshütern als Preisstabilität angesehen. Österreich liegt also noch weit von diesem Ziel entfernt.

Wirtschaftlich gesehen hat Österreich im dritten Quartal einen weiteren Rückschlag erlitten. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sank im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 0,6 Prozent. Dies geht aus der Schnellschätzung des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) hervor.

Schwache Konsumnachfrage

Insbesondere die Industrie- und Baukonjunktur verzeichneten einen Rückgang. Aber auch die um ein Prozent schwächere Konsumnachfrage der privaten Haushalte wirkte sich negativ auf die Wirtschaftsleistung aus.

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Was bedeutet das für die Österreicherinnen und Österreicher? Die gesunkene Teuerungsrate könnte sich positiv auf die Kaufkraft der Menschen auswirken und dazu beitragen, die finanzielle Belastung zu verringern. Doch die schwächere Wirtschaftsleistung könnte andererseits zu Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt und in der Wirtschaft führen.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.