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MEHR TEMPO

Österreichs Nachbarland will 150 km/h auf Autobahnen einführen

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Italien will mehr Tempo auf den Autobahnen. (FOTO: iStock/nickylarson974, eyewave)

Die italienische Regierung plant eine mögliche Anhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf einigen Autobahnstrecken von 130 auf 150 km /h. Dies gab Verkehrsminister Matteo Salvini bekannt. Die betroffenen Strecken gelten aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften als besonders sicher.

Salvini zieht dabei ein Vorbild aus Deutschland heran, wo auf einigen Abschnitten der Autobahnen keine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung besteht. Die geplante Änderung der Straßenverkehrsordnung sorgt bereits jetzt für Diskussionen und Debatten innerhalb der italienischen Gesellschaft.

Verkehrsminister Matteo Salvini betonte in einer Erklärung, dass die meisten Verkehrstoten nicht auf Autobahnen, sondern auf Freilandstraßen zu beklagen seien. Dennoch plane die italienische Regierung eine mögliche Anhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf einigen Autobahnstrecken. Von den insgesamt 7.000 Kilometern Autobahn seien bereits 1.550 Kilometer mit Geschwindigkeitsüberwachung ausgestattet. Die geplante Anhebung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf 150 km/h käme somit auf den 2.000 Kilometern drei- oder mehrspurigen Autobahnen zum Tragen. Konkret sollen die Autobahnstrecken A4 (Mailand-Brescia), A26 (Genua Voltri-Gravellona Toce), A14 (Bologna-Bari) und A30 (Caserta-Salerno) betroffen sein.

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Geteilte Meinung

Obwohl der Plan von Salvini auf ein Vorbild aus Deutschland zurückgeht, stößt die mögliche Änderung der Straßenverkehrsordnung in Italien bereits jetzt auf geteiltes Echo.

Die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen in Italien sehen außerorts ein Tempolimit von 90 km/h, auf Freilandstraßen 110 km/h und auf Autobahnen 130 km/h vor. Wer in Italien die Geschwindigkeitsgrenze um 20 Stundenkilometer übertritt, muss mindestens 175 Euro Strafe zahlen. Bei einer Überschreitung um 50 Stundenkilometer oder mehr steigt die Strafe sogar auf mindestens 545 Euro. Es bleibt abzuwarten, wie sich die mögliche Tempo-Anhebung auf einigen Autobahnstrecken auf die Anzahl der Verkehrsstrafen auswirken wird.

Während viele EU-Länder aufgrund der Klimakrise über Temporeduktionen nachdenken, geht Italien mit seinem Vorstoß einen anderen Weg. Österreichische Verkehrsexperten forderten beispielsweise im Februar in einem Offenen Brief an die Bundesregierung eine Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit auf heimischen Straßen. Auch die Aktivisten der „Letzten Generation“, die sich zuletzt regelmäßig für Straßenblockaden stark gemacht haben, setzen sich für ein Tempolimit von 100 km/h auf Autobahnen ein. Dies soll als Sofortmaßnahme für bessere Luft und weniger CO2-Ausstoß dienen. Bisher hat das italienische Verkehrsministerium jedoch jegliche Forderungen nach strengeren Tempolimits abgelehnt.