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Polizeigewalt in Belgrad: zehn Beamte prügeln auf einen Demonstranten ein (VIDEO)

(FOTO: Twitter-Screenshot)

Gestern Abend gingen abermals tausende Serben auf die Straßen, um gegen die Regierung von Aleksandar Vučić zu protestierten. Abermals kam es zu gewaltsamen Ausschreitungen.

Bereits die zweite Nacht in Folge kam es zu Demonstrationen vor dem Belgrader Parlament. Wie auch schon in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch setzte die Polizei unter anderem Tränengas und Schlagstöcke gegen die Protestierenden ein. (KOSMO berichtete)

Die Proteste gestern Abend begannen gegen 18 Uhr und eskaliert rund zwei Stunden später, als Fackeln und Steine auf Polizeibeamte vor dem Parlament geworfen wurden. Erst kurz vor Mitternacht beruhigte sich die Situation wieder. Bei den Ausschreitungen und Straßenschlachten letzte Nacht wurden laut der serbischen Nachrichtenagentur Tanjug 19 Polizisten und 17 Demonstranten verletzt. Auch vier Journalisten wurden angegriffen, während sie live von den Straßen Belgrads berichteten.

Vorwurf der unangemessene Polizeigewalt
Die Sozialen Netzwerke sind derzeit voll von Video und Fotos, die die gewaltsamen Szenen in der serbischen Hauptstadt widerspiegeln. Für besonders großes Aufsehen sorgte ein Video, dass einen Demonstranten zeigt, der von zehn Beamten regelrecht niedergeprügelt und sogar getreten wird, während dieser bereits am Boden lag. Der Vorfall ereignete sich am Hauptplatz Belgrads, Terazije vor dem Hochhaus „Palata Albanija“.

Der serbische Innenminister Nebojša Stefanović äußerte sich zu den Vorwürfen der unangemessenen Polizeigewalt. Die Beamten hätten erst reagiert, als sich in Lebensgefahr befanden. Einem Polizisten seien beide Beine gebrochen worden.

Unmut macht sich breit

Hinter dem Unmut der Bevölkerung steckt die Tatsache, dass vor der Wahl am 21. Juni so gut wie alle Corona-Maßnahmen aufgehoben wurden. Cafés, Restaurants und Diskotheken durften ohne Beschränkungen offen haben und sogar Sportveranstaltungen mit zigtausenden Zusehern wurden abgehalten. Die Wahl gewann Vučić und dessen Fortschrittspartei (KOSMO berichtete) haushoch mit über 60 Prozent der Stimmen.

Nur wenige Tage später, genauer gesagt am 3. Juli, wurde vonseiten der Regierung in Belgrad der Ausnahmezustand abermals ausgerufen. Gleichzeitig traten drei neue bzw. alte Maßnahmen wieder in Kraft. (KOSMO berichtete) Erst kürzlich verzeichnete das Westbalkan-Land 13 Todesfälle in nur 24 Stunden, die höchste Anzahl seit Ausbruch der Pandemie.

Auch wenn die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen Auslöser waren, so entwickelten sich die Demonstrationen zu einem Aufschrei der serbischen Bevölkerung gegen das gesamte Regime von Aleksandar Vučić.

Das Video findet ihr auf der zweiten Seite!