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Beschlagnahmung

Raubkopien: BKA stellt zwei Milliarden Euro in Bitcoins sicher

(FOTO: iStock/Tevarak)
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In einer beispiellosen Operation haben sächsische Ermittler nahezu 50.000 Bitcoins im Wert von zwei Milliarden Euro sichergestellt. Die digitale Währung stammt angeblich aus illegalen Geschäften mit Raubkopien auf dem Portal „movie2k.to“.

Mitte Januar gelang den Ermittlern in Sachsen ein bedeutender Schlag gegen die Kriminalität im digitalen Raum. Sie stellten fast 50.000 Bitcoins sicher, was nach aktuellen Kursen einem Wert von zwei Milliarden Euro entspricht. Laut Kay Anders, Sprecher des Landeskriminalamts Sachsen, handelt es sich dabei um die bislang umfangreichste Sicherung von Bitcoins durch deutsche Strafverfolgungsbehörden.

Freiwillig überwiesen

Im Zentrum der Ermittlungen stehen zwei Männer – ein 40-jähriger Deutscher und ein 37-jähriger Pole. Ihnen wird vorgeworfen, bis Ende Mai 2013 das deutsche Raubkopienportal „movie2k.to“ betrieben und daraus resultierende Einkünfte in Bitcoins angelegt zu haben. Einer der Beschuldigten hat die virtuelle Währung freiwillig an das Bundeskriminalamt (BKA) übergeben. Eine endgültige Entscheidung über die Verwendung der Bitcoins steht jedoch noch aus.

Die Beschlagnahmung der Bitcoins ist das Ergebnis gemeinsamer Ermittlungen der Generalstaatsanwaltschaft Dresden, des Landeskriminalamts Sachsen und der Steuerfahndung des Finanzamts Leipzig II. Bereits im August 2020 hatte die Ermittlungsgruppe Bitcoins im Gesamtwert von mehr als 25 Millionen Euro sichergestellt.

Umstrittene Währung

Bitcoin, eine Kryptowährung, dient online als Tauschmittel und ist für viele ein spekulatives Teufelszeug, während andere, wie der Literaturkritiker Ijoma Mangold, von ihm fasziniert sind. Die Rolle von Bitcoin und anderen Kryptowährungen in der Wirtschaft bleibt jedoch umstritten, insbesondere vor dem Hintergrund der Insolvenzanmeldung einer der größten Handelsplattformen für Kryptowährungen, FTX, im November.

Obwohl die Entscheidung über die Verwertung der beschlagnahmten Bitcoins noch aussteht, wirft der Fall ein Schlaglicht auf die Rolle von Kryptowährungen in der Wirtschaft und im kriminellen Milieu. Während in den USA bereits elf Bitcoin-ETF zugelassen wurden, steht eine solche Zulassung in Deutschland noch aus. Die Frage bleibt offen, welche Investitionen sich 2023 gelohnt hätten und wie sich der Kryptomarkt in Zukunft entwickeln wird.