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Familientragödie

Scheidungsdrama: Mutter drohte Töchtern mit Hinrichtung

Misshandlung Mutter Tochter Gewalt
FOTO: iStock/evgenyatamanenko

Unter dem Druck einer zerrütteten Ehe verlor sie die Kontrolle. Die Drohungen gegen ihre Töchter brachten eine 36-jährige Mutter nun vor Gericht.

Eine 36-jährige Ungarin, die in Vorarlberg mit ihren zwei minderjährigen Töchtern lebt, musste sich am Donnerstag vor dem Landesgericht Feldkirch verantworten. Der schwerwiegende Vorwurf: Sie soll ihren Kindern gedroht haben, sie zu zerstückeln. Die Frau, deren Ehe mit dem Vater der Kinder seit längerem zerrüttet war, gab vor Gericht an, unter erheblichem psychischen Druck gestanden zu haben. „Ich war einfach überfordert“, erklärte sie während der Verhandlung.

Die Angeklagte beteuerte, dass sie ihre Drohungen niemals in die Tat umgesetzt hätte. „Was ich gesagt habe, entspricht nicht meinem Charakter“, versicherte sie im Gerichtssaal. Zwar räumte die 36-Jährige ein, einem der Mädchen möglicherweise auf das Gesäß geschlagen zu haben, wies jedoch weitergehende Vorwürfe zurück. Daher bekannte sie sich zu den Anklagepunkten der gefährlichen Drohung und der Kindesmisshandlung nur teilweise schuldig.

Belastende Beweise

Obwohl die bislang unbescholtene Frau angab, sich an ihre Drohungen nicht mehr erinnern zu können, belegen Sprachaufzeichnungen den psychischen Ausnahmezustand, in dem sie sich befand. Wenn die Kinder beispielsweise nicht aufgeräumt hatten oder anderweitig ungehorsam waren, verlor die Angeklagte die Beherrschung. „Jetzt geh und tue es. Ich werde dich hinrichten!“, lautete eine der dokumentierten Drohungen.

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Gerichtliches Urteil

Als Richterin Silke Wurzinger sie damit konfrontierte, brach die Ungarin in Tränen aus und beteuerte: „Es tut mir alles so leid. Meine Kinder sind mein Ein und Alles. Sie haben diese Behandlung nicht verdient.“ Die Richterin zeigte Verständnis für die durch den Scheidungskonflikt verursachte Überforderung der Angeklagten.

Dennoch verurteilte das Gericht die 36-Jährige rechtskräftig wegen gefährlicher Drohung zu einer teilbedingten Geldstrafe (teilweise bedingt ausgesetzte Strafe) von 960 Euro.

Familienkrisen während Trennungen nehmen zu

Der Fall reiht sich in eine beunruhigende Entwicklung ein. Laut aktuellen Zahlen der Kärntner Polizei wurden im ersten Quartal 2025 in Österreich 1.427 Anzeigen wegen Gewalt in Familien erstattet – ein Anstieg um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders auffällig: Jede vierte gemeldete Kindeswohlgefährdung steht in direktem Zusammenhang mit Konflikten nach Trennungen oder Scheidungen.

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