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INTERVIEW

Senad Grošić: „Man sollte mit Extremsport nicht leichtsinnig umgehen“ (Video)

Der 38-jährige Grosic möchte junge Mensche für Sport begeistern. (Foto: Facebook/ Markus Berger)

Die österreichische BMX-Größe Senad Grosic ist einer der ersten Athleten, die um die Jahrtausendwende, einen offiziellen Red-Bull-Vertrag bekommen haben. KOSMO hat mit dem Extremsportler über seine steile Karriere, den Umgang mit Angst und seine Balkan-Wurzeln gesprochen.

Senad Grosic teilt das Schicksal zahlreichen Menschen vom Balkan. Mit 12 Jahren kam er mit seiner Mutter nach Österreich, wo der Vater bereits lebte. Sein erstes Rad hat Grosic von einem Freund geschenkt bekommen. „Einer der schönsten Tage meines Lebens. Ich habe stundenlang trainiert und mich weder von gebrochenen Teilen noch von gebrochenen Knochen aufhalten lassen“, sagt Grosic. Dass das Rad seine Zukunft bestimmen wird, war dem damals 14-jährigen noch nicht bewusst. Eine Karriere als Extremsportler strebte er nicht an. „Es hat sich ergeben. Ich bin oft mit dem Rad gefahren und hab Flohmärkte nach neuen Teilen und Mountainbikes abgeklappert“, erzählt Senad Grosic.

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„Als mir meine Mutter damals das Geld für ein neues Rad in die Hand gedrückt hat, war ich überwältigt“, Senad Grosic

Der Weg seiner Karriere war mit Schwierigkeiten verbunden. Das Hobby des jungen Grosic erwies sich als kostspielig. Seine Eltern konnten ihm anfangs kaum finanzielle Unterstützung bieten können. „Als mir meine Mutter damals das Geld für ein neues Rad in die Hand gedrückt hat, war ich überwältigt“, so Grosic im Wiener Dialekt. Sein erstes echtes Freestyle BMX: ein Dyno Slammer. Dass war für den heute 38-jährigen Extremsportler eine zusätzliche Motivation seine Kraft für den Radsport zu investieren. Er brachte sich Tricks selbst bei und schaute sich Videokassetten von bekannten Sportlern an. In Österreich war der BMX-Sport, zu Beginn von Grosics Karriere, noch nicht ausgereift.

„Man sollte mit Extremsport nicht Leichtsinnig umgehen“, Senad Grosic

Erster Athlet mit Red-Bull Vertrag

Teile die er für sein Rad benötigte, musste Grosic aus Amerika bestellen. Skateparks die  heute in jedem Wiener Bezirk aufgestellt sind, gab es damals nicht. Dies erschwerte das Üben. „Mittlerweile ist das aber anders. Der Extremsport ist anerkannt und genießt international einen guten Ruf“, so die österreichische BMX-Größe. Er war der erste Athlet, der um die Jahrtausendwende einen offiziellen Red-Bull-Vertrag bekommen hat. In Österreich haben um die 40 Sportler diesen Status erhalten. Worauf er noch stolz ist? „Dass ich auf den Siegespodesten der größten Contests  Red Bull Dirt Race oder den X-Games stehen konnte. Unter den Top drei beim Revolution Contest in Mexico, war etwas besonders für mich. Aber auch ein Back-Flip Trick, den ich selbst erfunden habe“, gibt sich Grosic bescheiden.