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Medizinischer Meilenstein

Sensationell: Gehirnoperation an Baby im Mutterleib durchgeführt

(FOTO: iStock/ Gumpanat)

Ein Team aus Boston hat einen medizinischen Meilenstein erreicht, indem es erfolgreich eine Gehirnoperation an einem ungeborenen Baby durchgeführt hat. Dies ist ein bisher noch nie durchgeführter Eingriff, wie das Team betont.

Für das Ehepaar Derek und Kenyatta aus Louisiana ging ein kleiner Traum in Erfüllung, als sie erfuhren, dass sie zum vierten Mal Eltern werden. Das Paar, das seit sieben Jahren verheiratet ist, freute sich auf den Familienzuwachs. Jedoch erhielt es in der 30. Schwangerschaftswoche eine erschütternde Diagnose.

Kenyatta erinnert sich: „Die Ärztin teilte mir mit, dass etwas mit dem Gehirn des Babys nicht stimmte und auch das Herz vergrößert war.“ Das Paar erhielt dann die Diagnose Vein of Galen Malformation – kurz VOGM. Dies ist eine Fehlbildung, die auftritt, wenn das Blutgefäß, das Blut vom Hirn zum Herzen transportiert, sich nicht richtig entwickelt. Dadurch wird die Vein of Galen besonders stark belastet, was zu gesundheitlichen Problemen führen kann.

Die Folgen der Erkrankung sind schwerwiegend, da die Hirnverletzungen und das zu erwartende Herzversagen nach der Geburt zu großen Komplikationen führen können. Leider werden diese Komplikationen oft zu spät behandelt, und die Sterblichkeitsrate beträgt bei betroffenen Neugeborenen zwischen 40 und 60 Prozent. Von denen, die überleben, entwickeln einige Herzversagen oder Schäden am Gehirn.

Derek und Kenyatta beschlossen jedoch, nach Lösungen zu suchen, und fanden eine klinische Studie, an der sie teilnehmen konnten, die versuchte, das Baby noch im Mutterleib zu operieren.

Einen Monat später wurde Kenyatta operiert, und das Ärzteteam versuchte, die Fehlbildung zu korrigieren, indem es eine Nadel durch die Bauchdecke einführte und einen Katheter mit kleinen Metallspiralen verwendete, um die Vene aufzufüllen. Dies führte dazu, dass die stark belastete Vene weniger Druck hatte. Diese Technik wurde bereits bei In-utero-Herzoperationen durchgeführt und führte auch hier sofort zu Erfolg. Denn der Blutdruck des Babys von Kenyatta sank sofort und zeigte Anzeichen der Besserung.

Nur zwei Tage nach der Operation wurde das Baby, ein Mädchen, geboren. Es wurde schnell klar, dass die Operation geglückt war, denn Denver, so der Name des Mädchens, blieb laut dem Ärzteteam auch bei der Geburt stabil und benötigte keine der Behandlungen, die bei VOGM üblicherweise erforderlich sind.

Dies war ein großer Erfolg für das Ärzteteam, obwohl sie anfangs noch zaghaft waren bei der Euphorie.

Einer der beteiligten Ärzte, Dr. Darren Orbach, erzählte: „Das Beste war, als sie geboren wurde, zu sehen, wie gut es ihr auf der Neugeborenen-Intensivstation ging, und wir uns alle gegenseitig ansahen und uns festhielten. Wir waren uns nicht sicher, wann wir feiern durften, weil dies bei diesen Babys einfach nicht üblich ist. Das war der Moment, in dem wir wussten, dass alles gut werden würde.“

Auch heute, zwei Monate nach der Geburt, geht es Denver bestens, was ein kleines Wunder für die Familie ist. Kenyatta sagte: „Sie hat uns von Anfang an gezeigt, dass sie eine Kämpferin ist. Sie hat gezeigt ‚Hey, ich will hier sein.'“