In Bijeljina, Bosnien und Herzegowina, wirft der tragische Tod des zehnjährigen Aleksandar Kovac ernste Fragen zur medizinischen Versorgung und Ethik auf. Die Familie Kovac ist überzeugt, dass medizinische Fehlentscheidungen zum plötzlichen Tod ihres Sohnes geführt haben.
Am 28. August 2021 endete das junge Leben des zehnjährigen Aleksandar Kovac aus Bijeljina abrupt. Der gesunde Junge, der plötzlich starke Kopfschmerzen verspürte, wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Dort vermutete man einen Sonnenstich. Doch innerhalb weniger Tage verschlechterte sich sein Zustand dramatisch.
„Er kam zu Fuß ins Krankhau, und am letzten Tag erkannte er niemanden mehr, wurde aggressiv, knirschte mit den Zähnen und schlug sich vor Schmerzen auf die Beine“, erinnert sich seine Mutter, Danijela Ognjenovic-Kovac. „Sein Zustand verschlechterte sich immer mehr. Sobald er etwas aß, erbrach er sofort.“
Trotz der alarmierenden Symptome ihres Sohnes stieß Danijela auf Widerstand, als sie um eine CT- oder MRA-Untersuchung bat. Sie antwortete mir: ‚Danijela, Sie Eltern wollen nur Ihre Kinder bestrahlen‘ und dass die Untersuchung schädlich sei, als ob sie fünfhundertmal die Lungen röntgen würde“, berichtet Danijela.
Als Aleksandar schließlich nach Banja Luka überwiesen wurde, war sein Zustand bereits kritisch. „Ich rief die mehrmals die Ärztin an, die ihn aufgenommen hatte, sie meldete sich nicht. Später schrieb sie mir, dass sie bei einem Parteitreffen war, und als ich ihr sagte, dass wir auf dem Weg nach Banja Luka waren, antwortete sie: ‚Das ist das Beste, was Sie tun können.'“
Entschlossen, die Umstände öffentlich zu machen
In Banja Luka angekommen, erlitt Aleksandar einen epileptischen Anfall und begann zu erblauen. „In Banja Luka sagten sie mir, dass sie falsch gehandelt hätten und dass sie eine Herzmassage und Beatmung hätten machen sollen“, sagt Danijela. Trotz intensiver Wiederbelebungsversuche konnte Aleksandar nicht gerettet werden.
„Sie sagten, dass das Krankenhaus in Bijeljina das normalerweise macht, dass sie Patienten schicken, wenn sie schon sterben sollen und dass es zu 100 Prozent ihr Fehler war“, erzählt Danijela.
Die Familie Kovac ist entschlossen, die Umstände von Aleksandars Tod öffentlich zu machen. „Ich habe keine Angst, öffentlich über meinen Sohn Aleksandar zu sprechen. Ich habe keine Angst. Ich warte darauf, dass der Bürgermeister aus dem Urlaub zurückkommt, dann werden wir mit ihm sprechen. Wahrscheinlich wird es hier Proteste geben. Es gibt noch andere Menschen, denen Ähnliches passiert ist. Niemand hat es gewagt, öffentlich darüber zu sprechen, wir sind die ersten. Zweitens, jetzt haben sie Angst, in dieses Krankenhaus zu gehen“, sagt Danijela entschlossen.
Eine Anfrage wurde sowohl an das Krankenhaus „Sveti Vracevi“ als auch an das UKC RS gerichtet. Bislang liegt jedoch keine Rückmeldung von beiden Einrichtungen vor.
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