Acht Millionen Touristen besuchen das Kolosseum in Rom jedes Jahr, doch der Erwerb von Eintrittskarten wird zunehmend schwieriger und teurer. Die italienische Kartellbehörde hat eine Untersuchung gegen den offiziellen Ticketverkäufer CoopCulture und vier weitere Reiseveranstalter eingeleitet.
Normalerweise kostet ein Ticket für einen Besuch im Kolosseum 18 Euro. Bis zum 7. August sind jedoch auf der offiziellen Website lediglich drei Karten verfügbar, was die Preise auf den Websites lokaler Reiseführer in die Höhe treibt: Dort werden Touren zum Preis von 37,50 bis 74 Euro angeboten.
Die italienische Kartellbehörde klagte, dass CoopCulture „keine geeigneten Systeme eingerichtet“ hat, um das Horten von Eintrittskarten zu verhindern. Dadurch werden den Verbrauchern die Möglichkeit genommen, Eintrittskarten zum normalen Preis zu kaufen.
Kritik an der Entwicklung kommt auch von der Verbraucherschutzorganisation Codacons. Deren Präsident, Carlo Rienzi, beklagte, dass der „sekundäre Kartenverkauf“ für Konsumenten große Schäden verursache und forderte die Regierung auf, neue Bestimmungen einzuführen. Diese sollten nicht nur den sekundären Tickethandel unterbinden, sondern auch sehr hohe Strafen gegen diese Websites vorsehen.
CoopCulture wies die Vorwürfe jedoch zurück und erklärte, dass es bereits Systeme installiert habe, um dem Massenkauf von Tickets entgegenzuwirken.
Das ist der mächtigste Reisepass der Welt
Die historische Bedeutung des Kolosseums, das zwischen den Jahren 70 und 80 nach Christus erbaut wurde und Schauplatz von öffentlichen Hinrichtungen und Gladiatorenkämpfen war, wird durch diese Debatte in den Schatten gestellt. Zuletzt gab es Diskussionen zu Touristen, die beim Versuch erwischt wurden, ihre Initialen in die Mauern des Kolosseums zu ritzen.
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