Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat die Nominierten für den wenig schmeichelhaften Titel „Werbeschmäh des Jahres“ bekannt gegeben. Mit dieser Auszeichnung prangert die NGO irreführende Werbeversprechen und überzogene Preise an, die den Konsumenten das Leben schwer machen.
Obwohl sowohl das EU-Lebensmittelrecht als auch das österreichische Lebensmittelrecht klar festlegen, dass Konsumenten weder durch Werbung noch durch die Aufmachung von Produkten in die Irre geführt werden dürfen, sieht die Realität im Supermarktregal oft anders aus. „Die Realität sieht anders aus“, konstatiert Foodwatch.
Salziges Salz und luftiges Eis
Besonders kritisch sieht Foodwatch das Bad Ischler Nudelsalz in Dropsform. Hinter der innovativen Verpackung versteckt sich lediglich handelsübliches Speisesalz, das zu einem überzogenen Preis in portionierbare Drops gepresst wurde. Auch das Cremissimo-Eis muss sich Kritik gefallen lassen: die eigentliche Eismasse macht nur die Hälfte der Packung aus, der Rest ist Luft. Gerade beim „beliebtesten Eis Österreichs“ ein ärgerlicher Umstand.
Recycling nur auf dem Etikett
Heinz Tomaten Ketchup wirbt mit der Aussage „100% Recyclable Bottle“, doch laut Foodwatch handelt es sich dabei um eine irreführende Aussage. Die Flasche ist zwar recycelbar, jedoch ist dies bei vielen anderen Ketchupflaschen ebenfalls der Fall.
Kalorien sparen mit Ölspray?
Das More Nutrition 2 Kalorien Ölspray verspricht, dass man damit Kalorien sparen kann. Tatsächlich enthält das Ölspray aber genauso viele Kalorien wie herkömmliches Rapsöl. Der Trick: Die versprochenen zwei Kalorien gelten nur, wenn man den Anweisungen des Herstellers folgt und nur eine viertel Sekunde sprüht. Für diese Illusion verlangt More Nutrition stolze 30 Euro pro Liter.
Apfelsaft im Smoothie-Kleid
Der San Lucar Mango Maracuja Smoothie verspricht exotischen Genuss, enthält aber hauptsächlich Apfel. Fast 70 Prozent des Inhalts bestehen aus Apfelsaft und Apfelpüree, Mangos und Maracujas sind nur in geringen Mengen enthalten. Weder auf dem Bild auf der Vorderseite noch im Produktnamen findet sich ein Hinweis auf die Äpfel.
Nostalgie: Kultmarken der SFRJ
Die NGO Foodwatch, die sich über Spenden finanziert, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Missstände in der Lebensmittelindustrie aufzudecken und Unternehmen mit ihren Kritikpunkten zu konfrontieren. Mit der Auszeichnung des „Werbeschmäh des Jahres“ möchte die Organisation auf die irreführenden Praktiken aufmerksam machen und für mehr Transparenz im Supermarkt sorgen. Der Gewinner des wenig rühmlichen Titels wird Mitte Dezember bekannt gegeben.
Quelle: foodwatch Abstimmung, Werbeschmäh des Monats August
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