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GORAN ŠARIĆ

„Der Westen sieht in Đoković einen unterlegenen Serben, der in ‚ihrem Sport‘ nichts verloren hat“

(FOTOS: Instagram-Screenshot, zVg.)

Einer der bekanntesten kroatischen Historiker der Gegenwart, Goran Šarić gab ein Kommentar dazu ab, weshalb Novak Đoković vielen ein Dorn im Auge ist.

Der Historiker aus Rijeka (Kroatien) gehört zu jener Gruppe an Wissenschaftlern, die sich den in der Welt akzeptierten Theorien über die Geschichte Europas widersetzt. Immer wieder schaffte es Šarić mit seinen kontroversen Aussagen in die Medien des Balkans, aber auch über die Region hinaus. Unter anderem stellte er die These auf, dass Serben und Kroatien ein und dasselbe Volk seien, das durch den Vatikan getrennt und gegeneinander ausgespielt wurde.

Dieses Mal kommentierte Šarić wie Novak Đoković vom sogenannten „Westen“ gesehen wird und weshalb sich so viele am serbischen Tennisstar stören.

„Sie können euch alles verzeihen außer Erfolg“
„Am 22. Mai, als ein 12-Jähriger seinen Geburtstag feierte und fröhlich Tennis spielte, flogen Militärflugzeuge über seinen Kopf, die mehr als zwei Monate hindurch sein Land bombardierten“, sagte Šarić und meint mit dieser Geschichte jene von der NATO-Bombardierung Jugoslawiens im Jahr 1999.

Weder der Junge, noch die Bürger hätten damals Angst verspürt, so der Historiker weiter. „Im kleinen Nole erwachte jener Funke des Trotzes, jenes serbische Bedürfnis, Ungerechtigkeiten zu bekämpfen – ungeachtet der Folgen. Ein Jahr später ging er nach München, wo er in der Tennisakademie unter dem bekannten kroatischen Trainer Nikola Pilić tranierte“, erklärte der Wissenschaftler weiter.

Alles was darauf folgte, sei bereits Teil der Tennisgeschichte: mit bereits 14 Jahren war Đoković dreifacher Europameister, 2008 gewinnt er die Australian Open, 2011 verzeichnete er eine Siegesserie, die 43 Spiele anhielt und so weiter.

„Hierzulande sagt man: ‚Sie können euch alles verzeihen außer Erfolg‘. Der Westen stört sich nicht am Ball, der die Linienrichterin am Hals getroffen hat. Gleiches ist Aljaž Bedene vor wenigen Tagen in New York und Roger Federer vor neun Jahren bei den Austrialian Open passiert. Aber sie wurden nicht bestrafft.

„Inferiore Rasse im Gentleman-Sport des Westens“
Šarić ist davon überzeugt, dass der Westen es einfach nicht verkraften könne, dass „ein Serbe, ein Balkanese, eine inferiore Rasse in ihrem Gentleman-Sport gewinne“.

„Jene, die ein Königreich auf dem Leiden und dem Blut von Indianern, Schwarzen, Aborigines und Indern erbauten; jene, die Kulturozide auf der gesamten Welt begangen haben, tragen weiße Handschuhe und erfreuen sich an Tennis. Und jedes Mal gewinnt ein bescheidener Serbe gegen ihre Favoriten“, betonte der Historiker.

Die Tatsache, dass dieser Serbe nicht „an die westlichen Versionen der Geschichte“, die Impfpflicht und ähnliches glaubt, würden Đoković regelrecht zu einem Feind des Westens machen.

Đoković als Archetyp des „perfekten Serben“
Šarić ist davon überzeugt, dass Novak Đoković den „Archetyp des perfekten Serben“ darstelle – die Verbindung von ehrlicher Geistlichkeit, engagierter physischer Arbeit, humanitären Engagements und Erfolg in seiner Arbeit.

„Serbien wird dann groß sein, wenn sie wie Nole ist. Wenn es zu seiner wahren Geschichte und zur Geistlichkeit des Heiligen Sava zurückkehrt. Dann werden die serbischen Erfolge den Westen schmerzen, so wie Novaks Ball bei den US-Open“, resümierte der Historiker.