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RECHTLICHE KONSEQUENZEN

Drohen Đoković jetzt sogar mehrere Jahre Gefängnis?

KOSMO Grafik (FOTOS: Wikimedia Commons/Andrew Campbell, iStockphoto)

Das falsch ausgefüllte Einreiseformular könnte Novak Đoković in Australien noch zum Verhängnis werden und ihn sogar mehrere Jahre Gefängnis kosten.

Es ist die Frage aller Fragen: Wird Novak Đoković am Montag bei den Australian Open teilnehmen können oder nicht? Auch wenn Đoković am Montag nach einer Gerichtsentscheidung regulär in Australien einreisen durfte, so ist seine Teilnahme beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres alles andere als sicher. Noch könnte der Serbe aus Australien ausgewiesen werden. Gerüchten zufolge sollen die Behörden bereits alles vorbereiten (KOSMO berichtete). Doch ein weitaus schlimmeres Schicksal könnte ihn ebenfalls ereilen: Sowohl Australien, als auch Spanien und selbst sein Heimatland Serbien überprüfen gerade mehrere mögliche Gesetzesverstöße des Đokers.

Ärger mit Australien
Bisher wurde noch nicht über die Ausweisung von Đoković aus Australien entschieden. Einwanderungsminister Alex Hawke überlegt aktuell sein Visum zu annullieren. Das könnte er aus zwei Gründen machen: Erstens, weil eine Infektion in den letzten sechs Monaten keine gültige Ausnahmeregelung für eine Impfbefreiung darstellt. Oder zweitens auch ganz einfach „aus charakterlichen Gründen“.

Im Falle einer Ausweisung plant Đoković jedenfalls bereits jetzt mit seinem Team Berufung einzulegen. Doch ob das Tennisass deswegen auch zum Turnier antreten kann ist alles andere als sicher. Đoković könnte bis zum Urteil vorsichtshalber von den Australian Open ausgeschlossen werden, oder sogar trotz Berufung abgeschoben werden. Und nicht nur das: Es könnte sein, dass Nole für längere Zeit nicht mehr nach Australien einreisen darf. „Eine Einreisesperre von bis zu drei Jahren kann verhängt werden, wenn eine Person gegen die Visabestimmungen verstößt“, heißt es auf der Regierungswebseite.

Doch dank falschen Angaben am Einreiseformular könnten dem Serben sogar noch weitaus schlimmere Dinge drohen…

Sollte es nämlich am Ende des Prozesses dazu kommen, dass das Gericht Đokovićs Einspruch ablehnt, dann drohen dem Serben wegen falschen Angaben am Einreiseformular bis zu mehrere Jahre Haft. Das Tennis-Ass hatte nämlich bei seiner Einreise in Australien angegeben, in den 14 Tagen zuvor nicht gereist zu sein. Tatsächlich war Đoković jedoch am 31. Dezember, sowie am 2. und 3. Jänner in Spanien, zum Training in Marbella. Nole selbst bezeichnete dies als „menschlichen Fehler“ seines Agenten, „der sicher nicht absichtlich“ geschehen sei. Doch ob ihn das vor dem Gefängnis bewahrt?

Ärger mit Spanien
Und in Spanien könnte es noch schlimmer für den Serben kommen. Dort prüfen die Behörden derzeit, ob der Tennis-Star ihr Land illegal bereist hat. Denn ungeimpfte Personen aus Serbien benötigen eine Ausnahmegenehmigung, wenn sie nach Spanien einreisen wollen. Diese Sondergenehmigung habe Đoković jedoch nie eingereicht. Die Regierung in Madrid habe die Polizei mit der Einleitung einer Untersuchung beauftragt. Sollte Nole hier wegen Nichteinhaltung der Gesundheitsvorschriften während einer Epidemie verurteilt werden, drohen ihm eine Geldstrafe oder bis zu drei Jahre Gefängnis.

Ärger mit Serbien
Und selbst in seinem Heimatland könnte es für den Serben noch ernst ausgehen. Serbiens Premierministerin Ana Brnabić prüft aktuell, ob Đoković hier gegen serbisches Recht verstoßen hat, als er im Dezember trotz positivem Corona-Ergebnis nicht in Quarantäne blieb, sondern eine Veranstaltung mit Kindern ohne Maske und Abstand besuchte, sowie ein Interview für die französische Sportzeitung „L‘Equipe“ gab.