Das Wetterphänomen El Niño, das globale Hitzewellen und Überschwemmungen verschärft, wird voraussichtlich bis mindestens Februar 2024 andauern, warnen Wissenschaftler.
Das El Niño-Phänomen, ein natürliches Wetterereignis, das durch Meeres- und Luftströmungsänderungen im Südpazifik gekennzeichnet ist, übt einen erheblichen Einfluss auf das globale Wetter aus. Im Durchschnitt alle zwei bis sieben Jahre auftretend, führt El Niño zu weltweit extremen Wettersituationen und steigenden Temperaturen. Dieses Phänomen kann die Auswirkungen des Klimawandels intensivieren und hat bereits zu zahlreichen Naturkatastrophen geführt, insbesondere in Schwellenländern.
Bis Februar 2024
Nach Prognosen eines führenden US-Meteorologen besteht eine Wahrscheinlichkeit von mehr als 95 Prozent, dass El Niño zwischen Dezember dieses Jahres und Februar 2024 anhalten wird. Diese Einschätzung stimmt mit den Prognosen der US-Klimaforschungsbehörde NOAA, des Climate Prediction Center (CPC) und des japanischen Wetterdienstes überein, die eine 90-prozentige Wahrscheinlichkeit für das Anhalten des Phänomens bis zum Winter vorhersagen.
Neuland und Auswirkungen
„Wir betreten Neuland“, warnte Chris Hewitt, Leiter des Klimadienstes bei der WMO. „Je wärmer es weltweit wird, desto schlimmer werden die Auswirkungen.“ Insbesondere in pazifischen Regionen ist der Einfluss von El Niño deutlich zu spüren. Experten gehen davon aus, dass es in diesem Jahr weiterhin Temperaturrekorde geben wird.
Ein zentrales Problem stellt die Bedrohung der globalen Nahrungsmittelversorgung dar. Trockenheit, ausgelöst durch El Niño, gefährdet die Reisernten, auf die Millionen Menschen, etwa in Indonesien und Äthiopien, angewiesen sind.
El Niño is anticipated to continue through the Northern Hemisphere winter (with a greater than 95% chance through December 2023-February 2024). An #ElNino Advisory remains in effect. https://t.co/5zlzaZ1aZx pic.twitter.com/j5Kb91Uoty
— NWS Climate Prediction Center (@NWSCPC) August 10, 2023
Ein weiter besorgniserregender Aspekt dieses Wetterphänomens ist seine potenzielle Auswirkung auf die Hurrikansaison. Laut Matthew Rosencrans, leitender Hurrikan-Prognostiker des NOAA Climate Prediction Center, verdoppeln die bereits jetzt extrem hohen Meerestemperaturen die Chancen einer besonders aktiven Hurrikansaison. „Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hurrikan an der Ostküste der USA landet“, so Rosencrans.
Hurrikansaison
In der Vergangenheit konnte El Niño die Hurrikansaison abschwächen, da die Änderungen der Meeresströmungen und Winde im östlichen Pazifik die Bildung von Tropenstürmen unwahrscheinlicher machten. Jedoch könnte es dieses Jahr anders kommen. Noch vor wenigen Monaten standen Vorhersagen für die Hurrikansaison als ein Kräftemessen zwischen dem rekordverdächtig warmen Meerwasser und der dämpfenden Kraft von El Niño. „Das warme Wasser gewinnt“, sagt nun Brian McNoldy, Hurrikanforscher von der University of Miami.
Österreichs Badeseen leiden unter alarmierender Menge an Mikroplastik
Während Forscher noch die genaue Rolle von El Niño bei den extremen Wetterphänomenen ergründen, sind die Auswirkungen auf die Umwelt und die menschlichen Gemeinschaften bereits spürbar. Wie die zukünftige Entwicklung aussehen wird, bleibt abzuwarten. Der Umgang mit den Auswirkungen dieses Phänomens wird jedoch eine entscheidende Herausforderung für die betroffenen Regionen und die weltweite Gemeinschaft darstellen.
Folge uns auf Social Media!