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Freiheitsberaubung

Pflegerin von Kollegen „im Scherz“ an OP-Tisch fixiert

(FOTO: iStock/windslegend)
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Im Tiroler Landeskrankenhaus Hall soll es im Zuge eines „Scherzes“ zur Freiheitsberaubung gekommen sein. Vier Männer hatten eine Kollegin an einem Operationstisch fixiert und sie rund 15 Minuten dort festgehalten.

Vier Pfleger haben ihren Job im Krankenhaus Hall aufgrund eines – wie sie es nennen – „Scherzes“ verloren. Die Männer im Alter zwischen 20 und 50 Jahren werden beschuldigt, Ende Februar eine Kollegin an einen Operationstisch gefesselt und mindestens 15 Minuten lang festgehalten zu haben.

Laut ORF Tirol wurden Ermittlungen wegen Freiheitsentziehung gegen die Verdächtigen eingeleitet. Der Sprecher der Tiroler Polizei bestätigte die Ermittlungen, betonte jedoch, dass der Fall noch nicht abgeschlossen sei und dass die Frau tatsächlich 15 Minuten lang festgehalten worden sei, könne man derzeit nicht bestätigen. Die betroffene Pflegerin ist derzeit nicht arbeitsfähig und wird psychologisch betreut. Sie hat ihre Kollegen angezeigt.

Pfleger gekündigt

Die Beschuldigten behaupten im Nachhinein, dass es sich um einen Scherz gehandelt habe und dass sie die Lagerung von Patienten üben wollten. Für die betroffene Pflegerin war es jedoch alles andere als ein Scherz. Der Pflegedirektor Stephan Palaver spricht von einem massiven Fehlverhalten der Mitarbeiter und betont, dass über 80 Prozent der Pflegekräfte im Krankenhaus Frauen sind und ein sicheres und ungestörtes Arbeiten sichergestellt werden muss. Die Lagerung vor Operationen werde zwar trainiert, aber immer in Absprache mit den Führungskräften und ohne Fixierung.

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Die Leitung des Krankenhauses wurde zwei Tage nach dem Vorfall informiert und innerhalb von zwei Stunden wurde entschieden, sich von den Beschuldigten zu trennen. Der Fall wird der Staatsanwaltschaft angezeigt.

Dr. Davorka ČEOVIĆ
Dr. Davorka ČEOVIĆ