Mysteriöse Postverschwindungen in Flachgau führten zu einem Skandal, der nun vor Gericht landet. Ein 43-jähriger Postmitarbeiter muss sich kommenden Mittwoch vor dem Salzburger Landesgericht verantworten. Der Vorwurf: Amtsmissbrauch durch das Nichtzustellen von 263 behördlichen Briefen, den sogenannten RSA- und RSB-Briefen.
Am Mittwoch beginnt das Verfahren am Salzburger Landesgericht gegen den 43-jähriger Postler. Das Gerichtsverfahren konzentriert sich auf die strafrechtlich relevanten Behörden-Briefe. Doch die Dunkelziffer ist weitaus höher. Der Postmitarbeiter hat weit über 4000 Sendungen nicht zugestellt, sondern gehortet. Die vermissten Briefe fanden sich in seinem Spind auf der Flachgauer Zustellbasis, in seinem privaten Auto und in seiner eigenen Wohnung.
Drei Gemeinden
Die Konsequenzen waren gravierend. Nach über einem Jahrzehnt im Dienst der Post verlor der Mann seinen Job. Die Post AG sah sich gezwungen, sich bei zahlreichen Haushalten zu entschuldigen, vor allem in Eugendorf. Monatelang hatten sich Beschwerden über nicht zugestellte Post gehäuft. Doch nicht nur Eugendorf war betroffen, auch die Gemeinden Seekirchen und Mattsee erhielten ihre Post nicht.
Pakettransporteur eignet sich 800 Retourenpakete an
Nun steht der ehemalige Postmitarbeiter vor Gericht. Bei einer Verurteilung droht ihm eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren.
Folge uns auf Social Media!