Putins geheime Pläne sorgen für Aufregung: Er fordert von Kiew die Akzeptanz territorialer Verluste. Währenddessen verlangsamt sich der russische Vormarsch.
Russlands Präsident Wladimir Putin hat laut einem Bericht der Zeitung „Kommersant“ die Absicht, weitere ukrainische Gebiete zu beanspruchen, falls die Regierung in Kiew den bisherigen Forderungen Moskaus nicht nachkommt. Bei einem geheimen Treffen mit russischen Unternehmern soll Putin betont haben, dass die Ukraine den Verlust der Krim sowie der Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson akzeptieren müsse. Sollte dies geschehen, würde Moskau auf weitere Ansprüche, etwa auf Odessa, verzichten. Dieses Treffen fand kurz vor einem Telefonat mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump statt, bei dem Putin eine umfassende Waffenruhe ablehnte. Vor etwa drei Jahren marschierte Russland in die Ukraine ein.
Putins Optimismus, dass die ukrainischen Streitkräfte die russischen Truppen nicht aufhalten könnten, wird im Bericht beschrieben. Im vergangenen Jahr besetzte das russische Militär rund 3.600 Quadratkilometer ukrainischen Bodens, jedoch hat sich der Vormarsch verlangsamt.
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Selenskyjs Kritik
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte bei einer Pressekonferenz mit dem finnischen Präsidenten Alexander Stubb den Kreml dafür, den Krieg nicht beenden zu wollen. Er forderte die USA auf, eine Waffenruhe zu überwachen, insbesondere im Hinblick auf Energieanlagen. Russische Angriffe in der Nacht hätten die Energieversorgung und zivile Infrastruktur der Ukraine beeinträchtigt, so Selenskyj. Er hoffe, dass die vereinbarte teilweise Waffenruhe umgesetzt werde, obwohl Russland nicht bereit sei, den Krieg zu beenden. Putin und Trump hatten eine 30-tägige Aussetzung der Angriffe auf die Energieinfrastruktur vereinbart, was laut Selenskyj nicht der Realität entspreche.
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Finnlands Präsident Stubb bekräftigte das Recht der Ukraine auf Verteidigung und betonte die europäische Zugehörigkeit des Landes. Finnland stehe der Ukraine zur Seite, solange es nötig sei. Trotz russischer Angriffe, bei denen in der Nacht sechs Raketen und 145 Drohnen auf die Ukraine abgefeuert wurden, konnten 72 Drohnen abgeschossen werden, während keine der sechs Raketen abgefangen werden konnte. Ein Mensch starb bei einem Angriff auf ein Wohnhaus in der Region Sumy, drei weitere wurden verletzt. Zwei Krankenhäuser in der nördlichen Region wurden beschädigt.
Infrastruktur und Verhandlungen
Die ukrainische Eisenbahngesellschaft berichtete, dass eine Energieinfrastruktur der Bahn in der Region Dnipropetrowsk durch Drohnen getroffen wurde, jedoch der Bahnverkehr nicht beeinträchtigt sei. Gespräche über eine Waffenruhe sollen am Sonntag in Saudi-Arabien fortgesetzt werden. Trumps Sondergesandter Steve Witkoff kündigte an, dass die Verhandlungen über ein Waffenruheabkommen in Jeddah beginnen werden.
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