Polarwirbel und La Niña könnten Europa einen frostigen Winter bringen. Experten sind gespalten, während erste Anzeichen auf frühen Schneefall hindeuten.
Die beginnende La Niña-Phase in Kombination mit einem geschwächten Polarwirbel könnte Europa einen kälteren Winter bescheren. „Die beginnende La Niña-Phase (Klimaphänomen im Pazifik) und ein zerzauster Polarwirbel erhöhen die Chance auf einen kälteren Winter in Europa. Allerdings ist das keine Prognose, sondern eher eine Abschätzung eines möglichen Szenarios. Die Modelle des US-Wetterdienstes NOAA (US-Wetterbehörde) deuten auch in diese Richtung”, erläutert Klimatologe Dr. Karsten Brandt gegenüber Bild. Wenn der Polarwirbel intakt ist, bleibt die kalte Luft typischerweise im Norden eingeschlossen. Ein destabilisierter Wirbel hingegen kann zu Kaltlufteinbrüchen führen.
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Wissenschaftliche Kontroverse
Die Vorstellung eines bevorstehenden „Jahrhundertwinters” durch die Schwächung des Polarwirbels wird von einigen Fachleuten jedoch als unbegründet zurückgewiesen. Sie betrachten solche extremen Vorhersagen als wissenschaftlich nicht haltbar. Der traditionelle 100-jährige Kalender sagt allerdings ebenfalls einen frostigen Dezember voraus und prognostiziert Schneefall bereits ab Mitte November. Auch die Schneedecke in Sibirien spielt eine bedeutende Rolle für die Wetterentwicklung.
Frühe Anzeichen
Auf der Zugspitze wurden Anfang Oktober bereits Schneehöhen von 30 Zentimetern gemessen. Meteorologen rechnen zudem mit ersten Schneefällen in tieferen Lagen noch im November. Ein solches Wetterszenario würde die Wahrscheinlichkeit für einen außergewöhnlich kalten Winter in Europa deutlich steigern. Auch heftige Wetterphänomene wie starke Schneefälle, intensive Regenphasen und Stürme könnten auftreten. Ob Österreich tatsächlich von eisigen Temperaturen betroffen sein wird, hängt jedoch von mehreren klimatischen Faktoren ab, nicht nur vom Zustand des Polarwirbels.
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Dr. Brandt weist darauf hin, dass die Wahrscheinlichkeit für winterliche Wetterphasen besonders in den Monaten Jänner und Dezember ansteigt.
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