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Verdacht

Taxifahrer verhaftet: Verdacht auf Diebstahl und K.o.-Tropfen

(FOTO: iStock/Gudella)
(FOTO: iStock/Gudella)

Nach monatelangen Ermittlungen ist es der Wiener Polizei gelungen, einen 33-jährigen Taxifahrer festzunehmen. Dieser steht in Verdacht, seine alkoholisierten Fahrgäste bestohlen und möglicherweise mit K.o.-Tropfen abgefüllt zu haben. Ursprünglich war von 39 Opfern die Rede.

Die ersten bekannten Fälle werden auf den Sommer 2022 datiert, wie Martin Roudny, Leiter des Landeskriminalamtes Wien, Außenstelle Zentrum-Ost, in einer Pressekonferenz erklärt. Der Täter nutzte seine regulären Nachtdienste, um seine Opfer, vorwiegend gut gekleidete, männliche Personen, die er vor Szenelokalen in der Wiener Innenstadt ansprach, auszunutzen. Er gab vor, das von den Opfern gerufene Taxi oder Uber zu sein. Danach nutzte er die Alkoholisierung seiner Fahrgäste, um sie zu bestehlen. Die Opfer bemerkten den Diebstahl erst, wenn sie das Fahrzeug verlassen hatten. Danach konnten sie meist keine Angaben zum Fahrer oder zum Fahrzeug machen.

Kennzeichen des Fahrzeugs

Die Ermittlungen führten zu einer entscheidenden Wende, als ein Kollege von der Polizeiinspektion Klosterneuburg eine Anzeige erstellte. „Dadurch kamen wir im Juni auf das Kennzeichen des Fahrzeugs und konnten die Identität des Lenkers ausforschen“, berichtete Chefinspektor Andreas Lang, Leiter der Ermittlungsgruppe. In der Nacht auf vergangenen Montag beobachteten die Ermittler den Lenker mit seinem silbernen Ford Mondeo Kombi und sahen, wie ein Mann, der in das Schema der anderen Opfer passte, in das Fahrzeug stieg.

Ein Beamter verletzt

„Polizisten sprachen den Ausgestiegenen sofort an, ob er seine Armbanduhr noch hatte. Als dieser verneinte, wurde der Taxifahrer durchsucht, die Rolex in der linken Hosentasche sichergestellt und der Beschuldigte festgenommen“, schilderte Lang die Festnahme. Bei der Amtshandlung wurde ein Beamter leicht verletzt. Eine anschließende Hausdurchsuchung führte zur Sicherstellung weiterer hochwertiger Uhren, die möglicherweise ebenfalls von Taxikunden stammen könnten.

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Die Polizei bittet mögliche weitere Opfer oder Zeugen, sich (auch anonym) unter der Telefonnummer 01-31310-62800 an das Landeskriminalamt Wien, Außenstelle Zentrum-Ost, zu wenden. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, um die gesamte Tragweite der Verbrechensserie aufzuklären.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.