Mit 2023 soll Kroatien den Euro einführen. Im Juli präsentierte die zuständige Behörde erste Motivvorschläge für die Münzen, welche unter anderem der Wissenschaftler Nikola Tesla zieren soll. Dies sorgte für große Aufregung beim Nachbarn Serbien.
Ende letzter Woche startete die Euro-Münzprägung in Zagreb. Im Rahmen einer Feierlichkeit wurde hierfür eine Absichtserklärung zwischen Kroatien und Vertretern der Europäischen Union unterzeichnet.
Pleased to sign the MoU enabling Croatia to prepare for minting euro test coins. @EU_Commission continues to support Croatia in its efforts to join the euro area. I’ll be in #Zagreb on Mon 13 Sept to discuss preparations for the euro entry and more: https://t.co/ti5hP9A685 pic.twitter.com/rRnK0Zi7ps
— Valdis Dombrovskis (@VDombrovskis) September 10, 2021
Motive von Bevölkerung gewählt
Die Auswahl der Motive sei von besonders großer Wichtigkeit, da die Münzen Kroatien symbolisieren und auch außerhalb der Grenzen des Adrialandes verwenden werden, betont die kroatische Regierung im Juli. Der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković hob hervor, dass die Bürger die Motive gewählt haben, wobei der Wissenschaftler Tesla „das beliebteste“ gewesen sei.
„Was die Motive auf den kroatischen Euromünzen betrifft, wird das Schachbrett als Hintergrund verwendet; auf der 2-Euro-Münze eine geografische Karte von Kroatien, auf der 1-Euro-Münze ein Kuna-Motiv, auf 50, 20 und 10 Cent Nikola Tesla als Beliebtester in einer Online-Umfrage und auf 1, 2 und 5 Cent wird HR in glagolitisch geschrieben stehen“, so die Regierung in einem Tweet.
Što se tiče motiva na hrvatskim kovanicama eura; šahovnica ide kao podloga, na kovanici od 2 € geografska karta Hrvatske, na 1 € motiv kune, na 50, 20 i 10 centi Nikola Tesla, kao najpoželjniji u internetskoj anketi, a na 1, 2 i 5 centa glagoljicom će pisati HR. pic.twitter.com/7BZQFF3xyO
— Vlada Republike Hrvatske (@VladaRH) July 21, 2021
Streit um Teslas ethnische Zugehörigkeit
In Serbien wiederum zeigt sich die dortige Nationalbank über die Motivvorschläge Kroatiens empört. In einer offiziellen Aussendung wird betont, dass es „unstrittig sei, dass sich der berühmte Wissenschaftler nach Herkunft und Geschlecht als Serbe bezeichnete“. Belgrad ist daher „ziemlich sicher“, dass die man bei den zuständigen Behörden der EU intervenieren und auf die „Unangemessenheit eines solchen Vorschlages“ reagieren werde.
In die Zugehörigkeitsdiskussion mischte sich auch der Chef des Elektroautoherstellers Tesla, Elon Musk, ein. “Nikola Tesla wurde in Kroatien (als Kind serbischer Eltern geboren)!”, schrieb er auf Twitter. Viele waren mit seiner Aussage nicht einverstanden. Ein User schrieb, dass “als Nikola Tesla geboren wurde, Gospić sich im Königreich Kroatien, Dalmatien und Slawonien” befand. Mehrere wiesen darauf hin, dass damals das Territorium zu Österreich-Ungarn gehörte.
Wie identifizierte sich Tesla selbst?
Während die serbischen und kroatischen Regierungen bzw. Intellektuellen auch weiterhin über die Herkunft Nikola Teslas streiten, äußerte sich der Wissenschaftler in einem Telegramm vom 25. Mai 1936 zu diesem Thema.
„Ich bin gleichermaßen stolz auf meine serbische Herkunft und auf meine kroatische Heimat. Hoch leben alle Jugoslawen!“, schrieb der Tesla dem jugoslawischen Politiker und kurzzeitigen Ministerpräsidenten Vladko Maček.
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