In Wien-Landstraße musste die Polizei in der Nacht auf Samstag einen dramatischen Einsatz durchführen, um eine drohende Gewalttat zu verhindern. Ein 49-jähriger Mann, bewaffnet mit einem Gewehr, hatte seine Absicht geäußert, seine 53-jährige Ex-Freundin zu töten. Der Mann besaß trotz eines bestehenden Waffenverbots ein Gewehr, das er nach eigenen Angaben über den Messengerdienst Telegram erstanden hatte.

Polizei begegnet bewaffnetem Mann im Treppenhaus
Die Situation eskalierte um Mitternacht, als die besorgte Frau die Polizei anrief, nachdem ihr Ex-Partner über die Gegensprechanlage Drohungen ausgesprochen hatte. Beamte der Polizeiinspektion Juchgasse erschienen schnell an der angegebenen Adresse in der Gerlgasse. Im Treppenhaus wurden sie mit dem bewaffneten Mann konfrontiert. Laut Polizeisprecher Markus Dittrich gaben die Beamten einen Warnschuss ab, da sie sich in einer lebensbedrohlichen Situation befanden. Dies führte zur Verstärkung durch die Sondereinheit WEGA.
Gewalttätige Auseinandersetzung und Festnahme
Die WEGA-Spezialkräfte forderten den Mann lautstark auf, die Waffe niederzulegen. Trotz mehrfacher Aufforderungen weigerte sich der Verdächtige, was die Beamten veranlasste, einen Knallkörper zu zünden und mehrere Schüsse abzugeben. Dabei wurde der Mann im Hüftbereich getroffen. Selbst nach der Verletzung leistete der Mann erbitterten Widerstand, sodass die Einsatzkräfte körperliche Gewalt einsetzen mussten, um ihn zu überwältigen.
Das geladene Gewehr wurde sichergestellt. Die Erstversorgung des verletzten Mannes übernahm die WEGA, bevor er von der Berufsrettung mit stabiler Wunde ins Krankenhaus gebracht wurde. Er soll demnächst in eine Justizanstalt überstellt werden.
Bei einer ersten Befragung äußerte der Verdächtige, dass er die Polizei provozierte, um durch die Beamten erschossen zu werden – ein Verhalten, bekannt als „Suicide by Cop“. Laut Aussagen der Ex-Partnerin litt der Mann an psychischen Problemen und hatte seit Längerem einen erhöhten Alkoholkonsum. Es besteht eine gegenseitige einstweilige Verfügung zwischen den ehemaligen Partnern, aber Details zu einem möglichen Betretungsverbot waren zunächst unklar.
Das Landeskriminalamt ermittelt wegen versuchten Mordes und gefährlicher Drohung.
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