Nach einem Aufreger Anfang der Woche, bei dem ein Restaurant am Wiener Naschmarkt automatisch rund zehn Prozent Trinkgeld verrechnet, erhebt ein Würstelstand ebenso eine automatische Trinkgeldpauschale.
Ein beliebter Würstelstand vor der Wiener Albertina hat kürzlich begonnen, seinen Kunden eine Servicepauschale aufzuerlegen. Nun müssen Kunden automatisch 4 Prozent des Bestellwerts als Trinkgeld bezahlen, zusätzlich zu den bereits erhöhten Preisen für Würstel und Bier. Ein Käsekrainer-Hotdog kostet mittlerweile 7 Euro, ohne zusätzlichen Senf oder Ketchup. Das Dosenbier von Ottakringer schlägt bereits mit 3,60 Euro zu Buche, während ein Augustiner Edelstoff ganze 5,60 Euro kostet.
Ohne Geschirr und Kellner
Die Einführung einer Servicepauschale in einem Würstelstand ohne Geschirr und Kellner, die hektisch herumlaufen, wirft Fragen auf. Obwohl eine solche Pauschale in der Gastronomie in Österreich ungewöhnlich ist, gewinnt sie an immer mehr Orten in Wien an Zustimmung. Das Argument dahinter lautet, dass die Menschen aufgrund der steigenden Preise weniger Trinkgeld geben. Doch ist eine Zwangs-Trinkgeldzahlung angesichts der ohnehin hohen Verbraucherpreise angemessen?
Auf Speisekarte ausgewiesen
Der Betreiber des Würstelstands, Josef Bitzinger, verteidigt die Praxis und erklärt, dass die automatische Trinkgeldpauschale auf der Speisekarte ausgewiesen sei und rechtlich zulässig sei. Die gesamte zusätzliche Summe käme dem Personal zugute. Trotzdem fallen die Reaktionen auf diese Maßnahme äußerst negativ aus.
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Viele Menschen empfinden die Preise als überhöht und sehen die Servicepauschale als Abzocke. Es wird angeregt, den Mitarbeitern stattdessen ein angemessenes Gehalt zu zahlen. Einige fragen sich auch, welcher Service ihnen mit dieser Pauschale eigentlich geboten wird. Die Debatte um angemessene Arbeitsbedingungen in der Gastronomie und faire Bezahlung erhält weiteren Zündstoff.
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