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Arbeitsmarkt

AMS: Fachkräftebarometer soll Engpässe am Arbeitsmarkt lösen

AMS-Vorstand Johannes Kopf. (Foto: AMS/Pungovschi)
AMS-Vorstand Johannes Kopf. (Foto: AMS/Pungovschi)

In Österreich sind sowohl die Arbeitslosenzahlen als auch der Fachkräftemangel besorgniserregend hoch. Um dieser Situation entgegenzuwirken, haben das Arbeitsmarktservice (AMS) und das Wirtschaftsministerium das „Fachkräftebarometer“ ins Leben gerufen.

Dieses Instrument soll helfen, Engpässe am Arbeitsmarkt frühzeitig zu erkennen und schneller darauf reagieren zu können. Das Fachkräftebarometer setzt sich aus drei Teilindikatoren zusammen: Stellenandrang, Zugang zu offenen Stellen und Gesamtstellenmarkt. Künftig soll das Barometer auch nach Bundesländern aufgeschlüsselt werden können.

Laut Johannes Kopf, dem Chef des AMS, ermöglicht das Fachkräftebarometer eine schnellere Reaktion auf Nachfrageänderungen als bisher. Auch Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung, bewertet die Initiative positiv und sieht sie als wichtigen Schritt in Richtung einer gesamthaften Arbeits- und Fachkräftestrategie.

Ein großer Vorteil des Barometers ist seine öffentliche Zugänglichkeit, sodass auch Arbeitslose erkennen können, wo viele offene Stellen angeboten werden. Allerdings werden die Ergebnisse nur quartalsweise veröffentlicht, was Zweifel aufkommen lässt, ob damit der enormen Arbeitslosigkeit effektiv entgegengewirkt werden kann. Anfang 2023 gab es in Österreich 228.300 offene Stellen, von denen jedoch nur 118.100 dem AMS gemeldet wurden.

In einem Interview mit der APA äußerte Johannes Rauch, dass er nicht mit einer baldigen Entspannung des Fach- und Arbeitskräftemangels rechnet. Das Fachkräftebarometer könne daher nur als „punktuelle Abhilfe“ angesehen werden. Die Zukunft Österreichs als stabiler Wirtschafts- und Industriestandort bleibt somit unsicher und möglicherweise unerreichbar.