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Urkunden

Asylamt weist Bosnier fälschlicherweise aus

Der junge Bosnier hätte das Land für immer verlassen müssen. (FOTO: BMI/Alexander Tuma)
Der junge Bosnier hätte das Land für immer verlassen müssen. (FOTO: BMI/Alexander Tuma)

Ein Schreiben vom Asylamt für einen 26-jährigen Bosnier wird zur Farce. Nur mit Hilfe eines Anwaltes konnte der junge Mann seine Ausweisung stoppen.

Es geht um einen 26-jähriger Mann mit bosnischem Pass und Führerschein. Er hat in Österreich seinen Hauptwohnsitz und arbeitet sei einigen Jahren bei einer Baufirma. Eigentlich nichts ungewöhnliches. Doch ohne Vorwarnung erhält der Bosnier ein Scheiben vom Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl. Das Anliegen: eine sofortige Ausweisung! Der 26-jährige soll ohne Vorwarnung, quasi über Nacht, das Land für immer verlassen. Doch wie kam es dazu?

Falsche Identität und Schwarzarbeit

Im Schreiben heißt es, er soll vor vier Jahren eine falsche Identität angenommen. Damit soll er sich sich in Österreich an einer weiteren Adresse gemeldet haben. Laut Schreiben vom Amt soll er ebenso Schwarzarbeit betrieben haben, wie die Kronen Zeitung berichtet.

Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen heißt es weiter: er hätte ebenso geheiratet, um das alles zu verschleiern. Zudem soll er vor zwei Jahren drei Monate in Haft gesessen sein. Grund: Fälschung besonders geschützter Urkunden. Seine angebliche Frau musste übrigens zwei Monate absitzen.

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Doch leider kann sich der Bosnier an keine dieser Ereignisse erinnern. Da sie nicht ihm passiert sind. Scheinbar hatte das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl den Herrn verwechselt. Strafverteidiger Herbert Eichenseder klärte die Geschichte mit einer „unhöflichen Beschwerde“ auf. Nach rund zwei Wochen erhielt sein Mandant ein Schreiben vom Amt, in dem bestätigt wurde, dass alle Sanktionen gegen den 26-Jährigen fallen gelassen wurden.