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EU-Beitritt: Serbische Sanktionen gegen Russland möglich

Der serbische Außenminister Ivica Dačić. (FOTO: EPA-EFE/ANDREJ CUKIC)
Der serbische Außenminister Ivica Dačić. (FOTO: EPA-EFE/ANDREJ CUKIC)

Der serbische Außenminister Ivica Dacic wies am Mittwoch erstmals auf eventuell mögliche Sanktionen gegenüber Russland hin. Ein wichtiger Schritt in Richtung EU.

Der serbische Außenminister Ivica Dacic äußerte sich in einem Interview gegenüber Euractiv Serbien über den momentan herrschenden Ukraine-Krieg: „Wir verurteilen die Verletzung der territorialen Integrität der Ukraine, und so haben wir auch in internationalen Gremien abgestimmt. Ob wir Sanktionen gegen Russland verhängen werden, ist eine andere Frage. Das ist keine Frage der Zeit oder der Fristen, sondern eine Frage, die unsere politischen und wirtschaftlichen Interessen betrifft.„, erklärt Dacic. Er betont außerdem, dass solche Entscheidungen im Interesse des eigenen Landes getroffen werden.

Energieunabhängigkeit

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic hingegen hatte sich schon seit Beginn des Ukraine-Konfliktes gegen den Anschluss an westliche Sanktionen gegen Russland gewehrt. Mehrfach betonte Vucic seine Beziehungen zu Russland: „Für uns ist das russische Volk unser Brudervolk, und die Jahrhunderte alte Geschichte hat dies immer wieder bewiesen. Daher können die russisch-serbischen Beziehungen nicht durch irgendeinen Druck zunichtegemacht werden.“ Doch mit einem Lockruf seitens der EU könnten die Dämme brechen. Zudem stellte Vucic im Oktober einen Energieinfrastruktur-Plan vor, der Serbien mit 12-Milliarden-Euro in die Energieunabhängigkeit führen soll.

Wenn sich etwas zum Nachteil der Interessen Serbiens ändert, werden wir unsere Entscheidung entsprechend anpassen, denn wir werden zu jedem Zeitpunkt abwägen, was die beste Entscheidung für unsere Wirtschaft, für unser Ansehen in der Welt und für die Bürger Serbiens ist.„, erklärt Dacic.

Ministerpräsidentin 

Zuspruch erhält die EU mittlerweile auch von der serbischen Ministerpräsidentin Ana Brnabic. Am Mittwoch habe sie in Belgrad von „russischen Aggression gegen die Ukraine“ gesprochen. Ein Wortlaut, der üblicherweise nicht von der serbischen Regierung verwendende wird. Dabei bezeichnete Brnabic die EU auch als „größten Investor Serbiens“.

Außenminister Dacic stellte noch einmal klar, dass eine EU-Mitgliedschaft höchste „Priorität für Serbien“ hat.

Quelle: euractiv.mondo.rs

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