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Steirische Wirtschaft erwartet Stabilität wegen Kandidatenstatus von Bosnien-Herzegowina

(FOTO: iSTock/Wirestock)
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Seit einigen Tagen ist Bosnien und Herzegowina offizieller Beitrittskandidat der EU, wie KOSMO berichtete. Die Steiermark denkt dabei an günstigere Zölle und mehr Rechtssicherheit.

Robert Brugger, Geschäftsführer des Internationalisierungscenters Steiermark, erklärt, dass es sich Europa nicht leisten kann, Bosnien und Herzegowina an China oder Russland zu verlieren, berichtet der ORF Steiermark. Zudem hängen viele österreichische Investitionen in Bosnien und Herzegowina. Brugger bestätigt, dass das Handelsvolumen vor Corona auf einem Rekordniveau gewesen sei.

Wir sind im Export in einer Größenordnung von 123 Millionen Euro, und somit geht ein Viertel aller österreichischen Exporte aus der Steiermark heraus nach Bosnien„, erklärt Brugger.

Die steirische Wirtschaft erhofft sich jetzt durch den Kandidatenstatus eine geringere Abhängigkeit des asiatischen Marktes. Die Zollverfahren sollen ebenso kostengünstiger werden.

Platz 28

Im Ranking ist Bosnien und Herzegowina momentan auf Platz 28 der wichtigsten Handelspartner. Es wäre also noch viel Platz, um die Wirtschaftsbeziehungen zu stärken. Der EU-Beitritt von Bosnien und Herzegowina könnte das Land auf Platz 20 der wichtigsten Handelspartner katapultieren.

In den Branchen Metall, Stahl und Komponenten für Kraftfahrzeuge liegt Bosnien und Herzegowina im vorderen Bereich. „Viele bosnische Unternehmen machen auch Veredelung für österreichische Unternehmen. Es geht Ware hinunter, wird zur Fertig- oder Halbfertigware veredelt, und geht dann wieder nach Österreich zurück. Das ist eigentlich fast mit Abstand das größte Geschäft zwischen Bosnien und der Steiermark„, sagt Brugger.

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