Die Zahl der Menschen mit Diabetes könnte bis 2050 auf 1,3 Milliarden steigen, eine alarmierende Herausforderung für Gesundheitssysteme weltweit. Die Studie warnt vor schweren Folgen und fordert dringendes Handeln, da Diabetes eine der entscheidenden Krankheiten dieses Jahrhunderts sein wird.
Bis zum Jahr 2050 könnte die Zahl der Menschen mit Diabetes weltweit auf rund 1,3 Milliarden ansteigen, wie eine im Fachblatt »The Lancet« veröffentlichte Studie zeigt. Liane Ong, Hauptautorin der Studie, betont: »Die rasante Zunahme von Diabetes ist nicht nur alarmierend, sondern auch eine Herausforderung für jedes Gesundheitssystem der Welt.« Sie fügt hinzu, dass Diabetes in den kommenden 30 Jahren in allen Ländern der Welt ansteigen werde, wenn nichts unternommen wird. Ong weist darauf hin, dass die Krankheit mit einer Reihe anderer Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall in Verbindung steht.
Typ-2-Diabetes
Aktuell sind rund 529 Millionen Menschen weltweit an Diabetes erkrankt, wie Forscher des »Institute of Health Metrics and Evaluation« der University of Washington herausfanden. Die Mehrheit der Fälle betrifft Typ-2-Diabetes, eine Form der Krankheit, die mit Fettleibigkeit einhergeht und weitgehend vermeidbar ist. Typ-2-Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung, die über Jahre symptomlos verlaufen kann, aber den Blutzuckerspiegel langfristig erhöht. Bei manchen Menschen verläuft die Erkrankung mild, während sie bei anderen im Laufe der Jahre zu schweren Folgeschäden führen kann.
Etwa 90 Prozent der Diabetiker leiden an Typ-2-Diabetes, wobei Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress als größte Risikofaktoren gelten. Sie beeinträchtigen die Wirkung des Hormons Insulin, das den Blutzuckerspiegel reguliert, und führen zu einer zunehmenden Insulinresistenz. Neben Adipositas zählt auch die Fettleber zu den Hauptrisikofaktoren für Typ-2-Diabetes. Um die Zuckerkrankheit zu verhindern, muss bei Übergewichtigen gezielt Gewicht reduziert und Leberfett abgebaut werden.
Therapieansatz
Der Therapieansatz bei Typ-2-Diabetes ist in der Regel individuell angepasst. Zunächst muss der Lebensstil geändert werden, was regelmäßige Bewegung, Verzicht auf Zigaretten und eine ausgewogene Ernährung einschließt. Wenn der Blutzuckerspiegel dennoch erhöht bleibt, können Ärzte nach drei bis sechs Monaten blutzuckersenkende Medikamente verschreiben. Erst wenn das nicht ausreicht, erfolgt eine intensive Therapie mit Insulin oder verschiedenen Diabetesmedikamenten.
Laut der Studie werden bis 2045 drei von vier Erwachsenen mit Diabetes in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen leben. Derzeit erhalten nur zehn Prozent der Betroffenen in diesen Ländern eine leitliniengestützte Diabetesversorgung. Unabhängig von der wirtschaftlichen Lage leiden diejenigen, die diskriminiert und ausgegrenzt werden, am meisten und am schlimmsten unter den Folgen von Diabetes. In den USA hat sich die Belastung durch Typ-2-Diabetes bei jungen Menschen in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt, wobei schwarze oder indigene amerikanische Bevölkerungsgruppen am stärksten betroffen sind.
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Die Studienautorinnen und -autoren warnen: „Diabetes wird eine der entscheidenden Krankheiten dieses Jahrhunderts sein.“ Sie betonen, dass die Art und Weise, wie die Gesundheitssysteme in den nächsten zwei Jahrzehnten mit Diabetes umgehen, die Gesundheit der Bevölkerung und die Lebenserwartung für die kommenden 80 Jahre bestimmen werde. »Die Welt hat den sozialen Charakter von Diabetes nicht verstanden und das wahre Ausmaß und die Bedrohung durch die Krankheit unterschätzt«, heißt es im »Lancet«.
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