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Meinungsverschiedenheiten

Russland-Sanktionen: Entscheidungshilfe für Bosnien durch Brüssel

Bosnien EU
FOTO: iStock/Alexandros Michailidis

Am Mittwoch werden die drei Mitglieder der bosnisch-herzegowinischen Ratspräsidentschaft in Brüssel erwartet. Ziel ihres Besuchs ist es, Unterstützung von der EU zu erhalten, um interne Meinungsverschiedenheiten in Bezug auf den Umgang mit Russland beizulegen. Dabei soll die EU vermitteln und für eine einheitliche Position sorgen.

Im Dezember wurde Bosnien und Herzegowina zum Beitrittskandidaten für die EU ernannt. Allerdings geschah dies hauptsächlich aufgrund der Ereignisse in der Ukraine und nicht aufgrund tatsächlicher Fortschritte im Land selbst. Nun steht das Land vor der Herausforderung, Fortschritte bei der Umsetzung demokratischer Reformen und bei der Überwindung ethnischer Unterschiede nachzuweisen, schreibt, EurActiv auf seiner Webseite.

Sanktionen gegen Russland

Als EU-Beitrittskandidat wird von Bosnien und Herzegowina erwartet, dass es sich der Außenpolitik der Union anschließt, auch wenn es um Sanktionen geht. Charles Michel, der Präsident des Europäischen Rates, wird mit den drei Mitgliedern der Ratspräsidentschaft sprechen.

Zeljka Cvijanovic, der serbische Vertreter des kollektiven Ratsvorsitzes wird sich vermutlich „vehement gegen jede Änderung in den Beziehungen zu Russland wehren„, berichtet die bosnische Presse (klix.ba).

Milorad Dodik, Präsident der serbischen Hälfte Bosnien und Herzegowinas, steht dabei auf der Seite Russlands. Wie er sagt, besteht dabei eine „besondere und emotionale Bindungen des serbischen Volkes und des russischen Volkes.“

Der ehemalige kroatische Außenminister und EU-Abgeordnete Tonino Picula warnt vor dem Einfluss Russlands auf den westlichen Balkan.

Urteils des Verfassungsgerichts

Es besteht die Möglichkeit, dass die bosniakischen und kroatischen Mitglieder des Ratsvorsitzes Sanktionen gegen die Behörden der Republika Srpska fordern. Besonders nachdem diese eine Parade zum „Tag der serbischen Staatlichkeit“ trotz eines Urteils des Verfassungsgerichts, das die Parade für verfassungswidrig erklärt hatte, abgehalten haben.

Die USA haben bereits Sanktionen gegen Milorad Dodik verhängt. Er hatte – laut den Vereinigten Staaten – den Frieden und die Stabilität in Bosnien und Herzegowina untergraben.

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