Am kommenden Montag, den 11. September, werden die Autofahrer in der steirischen Landeshauptstadt Graz tiefer in die Tasche greifen müssen. Erstmals seit fünf Jahren erhöhen sich die Parkgebühren in der blauen und grünen Zone, was Graz zur teuersten Landeshauptstadt Österreichs in Sachen Kurzparken macht.
Das Verkehrsthema ist in Graz stets ein Zündstoff für hitzige Debatten. Als die rot-grün-rote Stadtkoalition im Frühjahr die Erhöhung der Parkgebühren ankündigte, war der Widerstand der Opposition vorhersehbar. Die FPÖ sprach von einer „schamlosen Bürgerabzocke“, insbesondere in Zeiten der allgemeinen Preissteigerungen. Trotz der Kritik wurden die neuen Tarife im Sommer im Gemeinderat beschlossen und treten nun mit dem Beginn des neuen Schuljahres in Kraft.
Österreichweit am teuersten
Ab Montag kostet eine Stunde Kurzparken in der blauen Zone 2,60 Euro statt der bisherigen zwei Euro. Auch in der grünen Zone, wo das Parken zeitlich unbegrenzt ist, steigen die Gebühren (siehe dazu die beigefügte Grafik). Im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten ist das Parken in Graz damit am teuersten: In Wien kostet eine Stunde Parken 2,50 Euro, in Salzburg 1,5 Euro und in Klagenfurt lediglich 90 Cent. Selbst in Leoben, der zweitgrößten Stadt der Steiermark, zahlt man für eine Stunde in der blauen Zone nur einen Euro.
Zusätzlich zu den Tarifänderungen gibt es auch eine Neuerung bei den Anbietern für mobiles Parken. Ab Montag wird der Anbieter Presto-Parking in Graz aktiv, der ticketloses Parken via Handy ermöglicht. Der bisherige Anbieter Handyparken wird ab 2024 von easypark übernommen.
Zusätzliche Belastung für Bürger
Die steigenden Parkgebühren und die Veränderungen im Bereich des mobilen Parkens werden zweifellos Auswirkungen auf den Verkehr in Graz haben. Während die Stadtregierung die Maßnahmen als notwendig zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur betrachtet, sieht die Opposition darin vor allem eine zusätzliche Belastung für die Bürger.
Mit der bevorstehenden Übernahme des Anbieters Handyparken durch easypark ab 2024 könnten sich weitere Veränderungen im Bereich des Parkens in Graz abzeichnen. Die Debatte um das Parken in Graz ist damit noch lange nicht beendet.
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