Als der Krieg in der Ukraine begann, flüchteten tausende Menschen in den Westen. Viele schafften es nicht, das Kriegsgebiet zu verlassen und mussten an die Front. Dann gibt es noch die Söldner, die vorsätzlich in den Krieg ziehen, um Geld zu verdienen.
Russische Geheimdienste schätzen die Zahl ausländischer Söldner im aktuellen Ukrainekrieg auf etwa 7.300 Personen. Dabei geht es vielen angeworbenen Soldaten vermutlich weniger um die Solidarität mit der Ukraine, als vielmehr um das Gehalt, das angeblich von amerikanischen Firmen ausbezahlt wird. Insiderinformationen zufolge soll man bis zu 30.000 Euro als Söldner in einem Kriegsgebiet erhalten. Allerdings nur, wenn man als „Spezialist“ in militärischen Angelegenheiten gilt. So können etwa Helikopter-Piloten, Scharfschützen oder Personenschützer dieses Angebot wahrnehmen.
100 foreign volunteer soldiers who sacrificed their lives for a sovereign and free Ukraine.
— Visegrád 24 (@visegrad24) November 16, 2022
RIP heroes. pic.twitter.com/jitTEBmXfX
Russische Zahlen
Laut Zahlen des Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation sind seit Beginn des Angriffskriegs schon 1.956 ausländische Soldaten getötet worden. 1.779 werden vermisst oder haben das Kriegsgebiet wieder verlassen. So veröffentlichte das russische Ministerium einen Überblick über Zahlen und Verluste Seitens der Ukraine.
Aus Polen sollen die meisten Söldner kommen. 1.831 Personen sollen, laut russischen Zahlen, aus Polen angereist sein, um am Krieg teilzunehmen. 378 polnische Staatsbürger sind bislang getötet worden. Die zweitgrößte Söldnertruppe kommt – überraschender Weise – aus Kanada. So wartet Nordamerika mit rund 601 bezahlten Soldaten an der ukrainischen Front auf. Dabei sind 162 Kanadier bislang im Krieg umgekommen. Es reihen sich Länder wie Columbien, Syrien, Nigeria, Brasilien und sogar Japan darunter.
Auch Österreicher und Balkanbewohner sind unter den Söldnern zu finden.
Fünf Österreicher sind, laut russischen Angaben, seit Februar 2022 in die Ukraine gereist. Zwei der Söldner sind getötet worden. Eine davon war die österreichische Ärztin Natalia Frauscher (47), die bei einem Verkehrsunfall an der Front tödliche Verletzungen erlitten hat. Sie starb im Krankenhaus. Ein Söldner ist, laut Angaben österreichischer Medien, wieder abgereist. Demnach sind noch zwei aktive Söldner aus Österreich im Ukraine-Krieg involviert.
Bei den Balkanstaaten sieht die Sache schon etwas anders aus. Aus den Ländern Rumänien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Albanien, Nord Mazedonien, Griechenland, Bulgarien und Montenegro zählte man 1.269 Söldner. Davon sind 353 Personen getötet worden. 317 sind verschwundet oder haben das Land wieder verlassen. Aktive Balkanbewohner an der ukrainischen Front gibt es momentan 599.

Quelle: Verteidigungsministeriums der Russischen Föderation
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