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WKO fordert Erleichterung bei Wohnkrediten

(FOTO: iStock/Yevgeniy Sambulov)
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Wer einen Kredit mit Fixzins hat, profitiert momentan von der Inflation. Nur Kreditverträge mit einem variablem Zinssatz oder Neukunden müssen sich auf hohe Rückzahlungskosten gefasst machen. Nun fordert die WKO eine Erleichterung der Kreditrichtlinien.

Im August letzten Jahres führte die Österreichische Finanzmarktaufsicht neue Richtlinien zur Vergabe von Wohnkrediten ein. Demnach müssen 20 Prozent des Kaufpreises in Form von Eigenkapital zur Verfügung stehen. Die Kreditrate darf 40 Prozent des Haushaltsnettoeinkommens nicht überschreiten. Und: Die Kreditlaufzeit ist auf maximal 35 Jahre begrenzt. „Ausgenommen davon sind lediglich Kredite bis 50.000 Euro.“, schreibt die WKO Steiermark.

Folgen für den Wohnungsmarkt

Die Folgen dieser Regelung waren abzusehen. Ein „massiver Einbruch der Wohnbaufinanzierungen“ folgte laut WKO. „Die Nachfragen sind um bis zu 70 Prozent gesunken„, erklärt Martin Schaller, Obmann der Sparte Banken in der WKO Steiermark.

In den letzten Tagen hat das Finanzmarktstabilitätsgremium zu diesem Thema getagt. Dabei wurde eine Empfehlungen zur Lockerung im Bereich der Zwischenfinanzierungen ausgesprochen. Demnach werden nun Sicherheiten von bis zu 80 Prozent des geschätzten Marktwerts berücksichtigt. Darüber hinaus sollen Erleichterungen bei der Vorfinanzierung von nicht rückzahlbaren Zuschüssen durch Gebietskörperschaften erfolgen. Ab dem 1. April wird auch die Geringfügigkeitsgrenze für Paare von derzeit 50.000 Euro auf 100.000 Euro angehoben. Zusätzlich soll noch ein Ausnahmekontingent für Kreditinstitute eingeführt werden.

Im September 2022 stellte Helmut Bitschnau das Volksbegehren „RECHT AUF WOHNEN“ vor.

Bau- und Immobilienwirtschaft

Aber nicht nur Kreditgeschäfte sind durch die Verschärfung der Richtlinien ins wanken gekommen. Auch die Bau- und Immobilienwirtschaft leidet darunter. So erzählt Bauinnungsmeister Michael Stvarnik: „Wir haben jetzt noch Aufträge, aber bis zum Sommer leeren sich die Auftragsbücher. Wir steuern da auf enorme Probleme zu, den zusätzlich zu den Herausforderungen durch die erschwerten Kreditaufnahmen verzeichnen wir auch beim geförderten Wohnbau aktuell einen Totalstopp durch die derzeitigen Förderbedingungen.“ Ebenfalls deutliche Kritik kommt von Obmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder Gerald Gollenz: „Unsere Forderungen wurden bei weitem nicht erfüllt. Die Schuldendienstquote müsste auf 50 Prozent erhöht werden und bei der Zwischenfinanzierung sollte die bestehende Immobilie zu 100 Prozent als Eigenkapitalersatz angerechnet werden. Sonst wird sich an der bestehenden Kreditklemme nichts ändern.

Quelle: ots.at

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