Start News Panorama
Kindesmissbrauch

Petition: Einfuhr von Kindersexpuppen in Österreich noch immer legal

Eine realistisch aussehende Reborn-Puppe, wie sie momentan massenweise verkauft wird. Für viele ein emotionaler Lückenfüller, für einige ein Sexspielzeug. (FOTO: EPA/HECTOR MARINOSA)
Eine realistisch aussehende Reborn-Puppe, wie sie momentan massenweise verkauft wird. Für viele ein emotionaler Lückenfüller, für einige ein Sexspielzeug. (FOTO: EPA/HECTOR MARINOSA)

Roberto Datri, Obmann des Bündnis Kinderschutz, setzt sich für die Verschärfung der Gesetze gegen Kindesmissbrauch ein. Nun will er Kindersexpuppen und das im Darknet erhältliche Pädophilen-Handbuch verbieten lassen.

Obwohl in Österreich seit 1989 die Anwendung von Gewalt in der Erziehung verboten ist und dieses Verbot 2011 sogar in die Verfassung aufgenommen wurde, gibt es laut der Weltgesundheitsorganisation immer noch mehr als eine Million Kinder, die von Gewalt betroffen sind. Auch sexuelle Gewalt spielt hier eine wesentliche Rolle.

Strafmaß nicht ausreichend

Trotz Anstrengungen der Regierung, die Gesetzte zum Thema Kindesmissbrauch zu verschärfen, ist das für viele Eltern und Betroffene noch nicht genug. Auch Roberto Datri, Obmann des Bündnis Kinderschutz, hält die Anhebung des Strafmaßes aufgrund von Kindesmissbrauch für nicht ausreichend: „Diese Anhebung ist erneut ein Armutszeugnis für unser Land und dessen Regierung. Es ist beschämend wie Vorsichtig und behutsam man hier die Strafe angepasst hat, nur um dem Volk zu zeigen „wir tun etwas„.“ Besonders da es scheint, als ob die Regierung sich erst nach der Causa Teichtmeister wirklich für das Thema interessierte.

Petition gegen Kindersexpuppen

Schon vor der Causa Teichmeister hat sich der Verein Bündnis Kinderschutz für Änderungen im österreichischen Rechtssystem stark gemacht. Unzählige Pressetermine und Interviews hat Datri bislang wahrgenommen, um auf das Thema „Kindersexpuppen“ und das noch immer legal erhältliche „Handbuch für Pädophile“ aufmerksam zu machen. Nun startete er eine Petition, um das Thema in den Nationalrat zu bringen. Denn wie Datri in seiner Petition betont, hat der österreichische Zoll momentan keine Möglichkeiten die Einfuhr von Kindersexpuppen zu verbieten. „Die Einfuhr, der Handel, die Produktion sowie der Verkauf von Sexpuppen, die bewusst kleinen Kindern nachempfunden sind, um zur sexuellen Befriedigung zu dienen, müssen deshalb so schnell wie möglich verboten und der Besitz bestraft werden.„, erklärt Datri.

Bislang (Stichtag 01.03.2023, 16:27 Uhr) haben insgesamt 793 Personen die Petition unterzeichnet. Damit die Petition zu einem Volksbegehren wird, braucht man 100.000 Unterschriften. Demnach fehlen noch 99.207 Stimmen, um das Thema vor den Nationalrat zu bringen. Jeder österreichische Staatsbürger darf ab dem vollendeten 16. Lebensjahr Petitionen und Bürgerinitiativen unterstützen.

Hier geht es zur Petition für das Verbot von Kindersexpuppen, Pädophilen-Handbuch und Berufsverbot für Kinderschänder

Zudem geht der Verein Bündnis Kinderschutz gegen die Verjährungsfrist bei Kindesmissbrauch vor. Ein lebenslanges Berufsverbot für vorbestrafte Missbrauchstäte soll ebenso umgesetzt werden. Denn bislang können Gerichte nur individuelle und vereinzelte Berufsverbote aussprechen. Allerdings auch nur, wenn die Strafe eine Freiheitsstrafe von einem Jahr überschreitet. Wird also beispielsweise ein Missbrauchstäter wegen sexuellem Missbrauch innerhalb seiner eigenen Familie angeklagt, erhält er kaum mehr als ein Jahr Haft. So ist es dem Täter danach möglich, weiterhin mit Kindern zu arbeiten.

Auch gegen ein im Internet erhältliches Pädophilen-Handbuch geht der Verein vor. So ist es in Österreich immer noch legal diesen Leitfaden für Missbrauchstäter zu besitzen. In diesem wird – laut Datri – genau erklärt, wie sich Pädophile einem Kind am leichtesten nähern können. Auch werden Tipps gegeben, wie man Kinder am einfachsten missbrauchen könne, ohne dass weitere Personen etwas bemerken.

Bündnis KinderschutzKostenloses Präventionsbuch um Kindesmissbrauch und Mobbing zu stoppen

Hilfe bei Missbrauch

Falls Sie Personen kennen, die unter psychischem, physischem und/oder sexuellem Missbrauch leiden, zögern Sie nicht um Hilfe zu bitten:
Rat auf DrahtOnlineberatung, Chatberatung Mo bis Fr, 18 – 20 Uhr
Rat auf Draht: 147
Sozialpsychiatrischer Notdienst: 01 / 310 87 79
Frauenhelpline: 0800 222 555
Sorgentelefon für Kinder, Jugendliche und Erwachsene: 0800 / 20 14 40
Psychiatrische Soforthilfe: 01 / 313 30

Weitere Artikel zu diesem Thema:
Donaustadt: Familienvater attackiert Frau und Tochter
#NisamPrijavila: Aufschrei der Balkan-Frauen auf sozialen Medien
Missbrauchsvorwürfe in Grazer Kindergarten weiten sich aus
Verpflichtendes Kinderschutzkonzept für Wiener Kindergärten
Katholische Kirche hat Akten über 613 Missbrauchsfälle von Minderjährigen
Bekannte Schauspielerin jahrelang vom Vater missbraucht
MA11-Statement zur Vergewaltigung von zwei Mädchen in Meidling
Experte äußert sich zu Gewalt gegen Säugling in Niederösterreich
Misshandlung eines Säuglings in Niederösterreich: U-Haft für Vater
Sektenmitglied ließ Adoptivtochter (11) verhungern