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Ermittlungen

Lech: Vater von Missbrauchsopfer erstattet Anzeige gegen Polizei

Symbolfoto. (FOTO: iStock/tatyana_tomsickova)
Symbolfoto. (FOTO: iStock/tatyana_tomsickova)

Der Wiener Unternehmer erstattet wegen „unzureichender Ermittlungen“ und Verdacht auf Amtsmissbrauch Anzeige gegen die Polizei in Vorarlberg.

Im Verdachtsfall eines Kindesmissbrauchs in einem Ski-Kindergarten in Lech am Arlberg (Vorarlberg) erstattet der Vater des mutmaßlich betroffenen Dreijährigen, Alexander G., am Dienstag eine Anzeige gegen die Polizei. Die Polizei hatte laut Angaben des Vaters und seines Anwalts „unzureichend ermittelt„. Der Verdächtige ist „viel zu spät vernommen“ worden. Zu diesem Zeitpunkt wusste die Leiterin der Kinderbetreuungseinrichtung bereits über die Verdachtslage bescheid.

Kritik an Vorgehensweise

Bereits bei der Pressekonferenz am Freitag hatte der Wiener Anwalt, Niko Rast, das Vorgehen der vorarlberger Polizei scharf kritisiert. Man hätte der Leiterin theoretisch die Möglichkeit gegeben, einen mutmaßlichen Täter zu warnen. Für Rast unverständlich. Damit erhält „der dümmste Verbrecher der Welt Gelegenheit, allfällige Beweismittel zu vernichten„, erklärt Rast.

Ski-Kindergarten

Am Freitag gab der Wiener Unternehmer Alexander G. eine Pressekonferenz zusammen mit dem Verein Bündnis Kinderschutz in Österreich. KOSMO war vor Ort und berichtete. Dort gab Alexander G. bekannt, dass sein 3-jähriger Sohn mutmaßlich (in Österreich gilt die Unschuldsvermutung) von einem Skilehrer in Lech am Arlberg missbraucht wurde.

Es wurde Anzeige in Wien erstattet. Der Fall musste, aufgrund der Zuständigkeit, an die Kriminalstelle Vorarlberg weitergeleitet werden. Dann gerieten die Ermittlungen ins Stocken. Lesen Sie hier die Vorgeschichte.

Quelle: Verein Bündnis Kinderschutz in Österreich, private Dokumente

Bündnis Kinderschutz:
Kostenloses Präventionsbuch um Kindesmissbrauch und Mobbing zu stoppen

Hilfe bei Missbrauch

Falls Sie Personen kennen, die unter psychischem, physischem und/oder sexuellem Missbrauch leiden, zögern Sie nicht um Hilfe zu bitten:
• Rat auf Draht, Onlineberatung
• Rat auf Draht: Chatberatung Mo bis Fr, 18 – 20 Uhr
• Rat auf Draht: 147
• Sozialpsychiatrischer Notdienst: 01 / 310 87 79
• Frauenhelpline: 0800 222 555
• Sorgentelefon für Kinder, Jugendliche und Erwachsene: 0800 / 20 14 40
• Psychiatrische Soforthilfe: 01 / 313 30

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